von seinem Recht überzeugt ist und wirklich recht habe, wenn man dann mißachte, was im Seminar die "summarische Gerechtigkeit" genannt wurde, dann begehe man eine Sünde wider das eigene Volk. Er glaube, daß die Palästinenserführung jetzt, in diesem Augenblick, so klar wie möglich aussprechen solle, was sie von der internationalen Gemeinschaft verlange: daß sie die Schaffung eines Palästinenserstaates in der West Bank und in Gaza und die Einbeziehung der PLO in den Friedensprozeß möglich macht. Dafür würde die PLO die Koexistenz mit Israel akzeptieren. Er meine, das müsse so klar zum Ausdruck gebracht werden, daß es für die Masse der Menschen in Amerika, in Europa und in Israel verständlich sei."
Manche dieser Worte erwiesen sich als prophetisch - mehr als ich selbst hätte ahnen können.
In diesem Augenblick schienen die Palästinenser ganz obenauf. Die PLO hatte ihren Ministaat im Libanon gebildet, und nachdem sie dem syrischen Überfall vom Sommer 1976 standgehalten hatte, funktionierte sie recht gut, obwohl die syrische Armee im Libanon stand. Ihr internationales Prestige stieg. Weltweit liefen die Trends auf einen Konsens für die Wiedereinberufung der Genfer Friedenskonferenz unter Beteiligung der PLO zu. Es wurden verschiedene Ideen entwickelt, wie die israelischen Bedenken umgangen werden könnten, etwa die Bildung einer einheitlichen arabischen Delegation unter Einschluß von PLO-Vertretern und/oder die Vertretung der Palästinenser durch namhafte palästinensische Persönlichkeiten aus dem akademischen Bereich, die mit der PLO identifiziert würden, ohne ein offizielles PLO-Etikett zu tragen. An eben dem Tage, andern ich die Rede hielt, am 1. Oktober 1977, gaben die Außenminister der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion eine gemeinsame Erklärung ab, die zwei radikal neue Ansätze enthielt. Zum einen erkannte sie die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes an und sagte:
"Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion glauben, daß im Rahmen einer umfassenden Regelung des Nahostproblems alle spezifischen Fragen der Regelung gelöst werden sollten, darunter Schlüsselfragen wie Abzug israelischer Streitkräfte aus im Konflikt von 1967 besetzten Territorien; Lösung der Palästinenserfrage einschließlich Gewährleistung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes; Beendigung des Kriegszustands und Herstellung normaler friedlicher Beziehungen auf der Grundlage gegenseitiger Anerkennung der Prinzipien der Souveränität, territorialen Integrität und politischen Unabhängigkeit."
Zum zweiten forderte sie die palästinensische Mitwirkung an einer neuen Genfer Konferenz:
"Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion glauben, daß der einzig richtige und effektive Weg zu einer grundlegenden Lösung aller Aspekte des Nahostproblems in ihrer Gesamtheit Verhandlungen im Rahmen der speziell für diesen Zweck einberufenen Genfer Friedenskonferenz unter Mitwirkung von Vertretern aller am Konflikt beteiligten Parteien einschließlich der des palästinensi-