ähnliche Gedanken wie Said Hammami für Frieden zwischen Israel und dem palästinensischen Volk zum Ausdruck brachte.

Deshalb freute ich mich sehr, als ich sein Gesicht in Rambouillet erkannte. Das war ein Mann, den ich kannte, mit dem ich Hebräisch sprechen konnte, der den Mut gehabt hatte, sich offen zum Frieden zu bekennen, in einer arabischen Zeitung, die im Libanon erschien.

Wir umarmten uns wie lang vermißte Freunde. Ich stellte ihn Meir Pail vor, der vor mir angekommen war. Matti und Sartawi waren noch nicht da.

Pail, der damals für die kleine linkszionistische Partei Moked in der Knesset saß, ist für seine ganz eigene Art von Sabra-Humor bekannt. "Vielleicht habt ihr blutigen Terroristen Matti Peled gekidnapt!" witzelte er. Das war nicht gerade das, was man einem Palästinenser bei der ersten Begegnung sagen sollte. Sabri war tief beleidigt und vergaß es nie. Es kam später immer wieder hoch, wenn von Meir Pail gesprochen wurde, der bald aus verschiedenen Gründen zur persona non grata wurde.

Bald darauf trafen Sartawi und Peled ein. Ich sah einen Mann mit jungem Gesicht und grauem Haar, sehr selbstbewußt; er war gut gekleidet und sprach ein sehr gutes Englisch. Es war offensichtlich, daß er das Befehlen gewöhnt war und daß er die palästinensische Delegation leitete, der neben ihm und Sabri eine dritte Person angehörte, anscheinend sein Adjutant. Aber Sartawi war aufgeregt, und dafür hatte er guten Grund. Er und Sabri kamen direkt aus Beirut. Weil dort der Bürgerkrieg tobte, konnten sie nicht vom Beiruter Flughafen abfliegen. So wollten sie mit dem Schiff nach Zypern fahren und von dort aus fliegen. Im letzten Moment überlegten sie es sich anders und flogen in Damaskus ab, ein gefährlicher Weg, weil die Syrer Sartawi gar nicht mochten. Bei der Ankunft in Paris erfuhren sie, das Schiff, das sie hätten nehmen sollen, sei auf hoher See von der israelischen Marine abgefangen und einem Falangistenschiff übergeben worden; dieses habe es in den Hafen von Junia gebracht, einer falangistischen Hochburg. Dort seien alle palästinensischen Passagiere massakriert worden.

Wir versprachen, der Sache nachzugehen. Als wir wieder in Israel waren, bat Matti Peled den Ministerpräsidenten Itzhak Rabin, seinen früheren Kollegen im Generalstab, festzustellen, was da geschehen war. Rabin stritt alles ab und lud Peled nach einiger Zeit ein, sich die Akte selbst anzusehen. Da gab es den Bericht des Kommandanten einer israelischen Marineeinheit, in dem stand, daß er tatsächlich ein Schiff auf dem Weg von Beirut nach Zypern aufgebracht und durchsucht hatte. Während der Durchsuchung sei eine falangistische Marineeinheit auf der Szene erschienen und das israelische Schiff sei weitergefahren. Offensichtlich war Sartawis Geschichte wahr. Wir protestierten gegen dieses illegale Vorgehen, aber in den folgenden Jahren gab es fortgesetzt Zwischenfälle dieser Art.

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