Sartawis Eigenwilligkeit trat zutage, als William Rogers, Präsident Nixons Außenminister, Ende 1969 seinen Friedensplan veröffentlichte. Dieser Plan sah eine Friedensregelung zwischen Israel und den Arabern auf der Grundlage des israelischen Rückzugs aus allen 1967 besetzten Gebieten mit "unwesentlichen" Grenzkorrekturen vor.

In der Knesset gab es nur einen Abgeordneten, der dafür eintrat, den RogersPlan anzunehmen: mich. Auf seiten der Palästinenser gab es nur eine Körperschaft, die dasselbe wollte: Sartawis neue Organisation. Er urteilte realistisch. Die Auseinandersetzung spitzte sich zu, als Gamal Abd-el-Nasser kurz vor seinem plötzlichen Tod die Rogers-Initiative vom August 1970 akzeptierte, die den langen Zermürbungskrieg am Suezkanal beendete. Golda Meir, die den Friedensplan Rogers' heftig zurückgewiesen hatte, nahm die RogersInitiative an, und Menachem Begin trat aus Protest gegen ihre Entscheidung aus dem Kabinett der Nationalen Einheit zurück. Auf der anderen Seite wurde Gamal Abd-el-Nasser von den meisten Palästinenserführern wütend angegriffen, während Sartawis Organisation ihn offen unterstützte.

Vor diesem Hintergrund brach zwischen Sartawis Organisation, inzwischen pro-ägyptisch, und der Volksfront von Georges Habasch, die pro-syrisch war, ein blutiger Konflikt aus. Bei unserer ersten Begegnung erzählte mir Sartawi recht fröhlich, wie er mit dieser Sache fertig geworden war. Als ihm hinterbracht wurde, daß Habaschs Leute sein Hauptquartier überfallen wollten, beschloß er, ihnen eine Falle zu stellen. Er ließ eine kleine Kerntruppe im Hauptquartier zurück und legte sich mit den anderen in einem weiten Ring um das Gebäude auf die Lauer. Als die Habaschtruppe das Haus angriff, war sie eingekreist und hatte den Gegner im Rücken. Fast hundert Habaschmänner wurden bei dem Schußwechsel getötet.

Bald darauf kam der Schwarze September. Als Reaktion auf Provokationen extremistischer Palästinenserorganisationen ging die jordanische Armee gegen sämtliche Palästinensertruppen vor. Palästinensische Flüchtlinge in großer Zahl wurden umgebracht. Die Lehre, die Sartawi aus diesem Desaster zog, war die Forderung nach Einigkeit unter den palästinensischen Kräften. Er verschmolz seine kleine Truppe mit der Fatah und kehrte in die Führung dieser Organisation zurück. Von da an war er bis zu seinem Tode ein loyales Mitglied der Fatah.

Yassir Arafat erkannte seine besonderen Qualitäten und entsandte ihn zu diversen Missionen nicht für die PLO, sondern für die Fatah, die dominierende Kraft in der Palästinensischen Nationalbewegung. Anfänglich konzentrierte sich Sartawi hauptsächlich auf afrikanische Angelegenheiten. Er wirkte an der erfolgreichen Kampagne mit, alle Nationen Schwarzafrikas nach dem Yom Kippur-Krieg 1973 zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel zu veranlassen.

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