beträchtlich gewachsen, die gemäßigten Kräfte in der PLO wären gestärkt worden und die Ereignisse der folgenden Jahre hätten einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Man muß vermuten, daß Dr. Kissinger das wußte und entschlossen war, eine solche Entwicklung zu verhindern.

Warum? Diese Frage wird uns im Laufe dieses Berichts noch beschäftigen. Das unmittelbare Ziel mag gewesen sein, im Vorfeld der Wahlen in den USA einen Krach mit der jüdischen Lobby zu vermeiden. Die Regierung Rabin, zu der Zeit in Israel an der Macht, sah in der fortschreitenden Mäßigung der PLO eine Gefahr für ihre Politik gegen die Errichtung eines Palästinenserstaates in der West Bank und im Gaza-Streifen, wie Rabin mir schon gesagt hatte und wie er wieder sagte, als unser Rat eine Sondersitzung mit ihm hatte. Kissinger hatte der israelischen Regierung ein Jahr zuvor, bei den Verhandlungen über das Interimsabkommen zwischen Israel und Ägypten, offiziell versprochen, daß die USA sich in keiner Weise mit der PLO einlassen würden, solange sie nicht zwei Vorbedingungen erfüllt habe: Zustimmung der PLO zu den UNResolutionen 242 und 338 (welche die Palästinenser völlig ignorierte) und Anerkennung des Existenzrechts Israels durch die PLO. Kissinger wußte natürlich so gut wie die israelische Regierung, daß die PLO diese Bedingungen in dieser Form nicht erfüllen konnte, wenn ihr dafür nichts zugesagt wurde als ein Dialog zwischen der PLO und ein paar untergeordneten US-Beamten. Ich glaube, Kissingers langfristiges Ziel war, einen umfassenden Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt zu verhindern, der beide weit unabhängiger machen würde von den USA.

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Während dies alles vor sich ging, traf Sartawi ein weiterer Schlag.

Eine Hauptbedingung unserer Gespräche mit PLO-Vertretern war absolute Vertraulichkeit. Wir vereinbarten mit Sartawi, wie wir zuvor mit Hammami vereinbart hatten, daß wir in Israel jeden informieren durften, den wir für geeignet hielten, die Ziele des Dialogs zu fördern, auch den Ministerpräsidenten. Das gehörte ja gerade zu den Zielen der Kontakte - der Versuch, Einfluß auf israelische Politik zu nehmen. Aber Israel hat eine freie Presse, wie es sie in keinem arabischen Land gibt (außer vielleicht damals im Libanon). Die palästinensische Seite hatte nicht ganz begriffen, wie schwierig es ist, in Israel etwas geheimzuhalten, wo sogar aus vertraulichen Kabinettsitzungen innerhalb von Stunden ausführlich öffentlich zitiert wird.

Im September 1976, nach dem ersten Treffen mit Sartawi, an dem ich nicht teilgenommen hatte, erschien in der Abendzeitung Yedioth Aharonot ein Bericht darüber. Viele der darin enthaltenen Details waren falsch. Zum Beispiel hieß es, die palästinensische Seite sei durch Said Hammami vertreten gewesen, der überhaupt nichts damit zu tun hatte. Deshalb brachte diese

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