Der 1. Januar 1977 war ein historischer Tag - oder hätte es sein ZäQ können.
An diesem Tage trafen sich Matti Peled und Issam Sartawi in Paris. Es war Sartawis dreiundvierzigster Geburtstag, und er war bester Laune.
Das Treffen der beiden hatte am Tag zuvor begonnen. Wie gewöhnlich drängte Peled Sartawi, etwas Spektakuläres zu unternehmen, etwas, womit unsere Glaubwürdigkeit in Israel gestärkt würde. Die Regierung Rabin zerfiel, wozu eine Reihe von Wirtschaftsskandalen beitrug, die mein Magazin enthüllt hatte. Rabins Kandidat für den Posten des Präsidenten der Bank von Israel war wegen Korruption verhaftet worden, sein Wohnungsbauminister hatte Selbstmord begangen. Neuwahlen lagen in der Luft, und jede Art von Durchbruch in unseren Beziehungen zur PLO mußte die Chancen für die Aufstellung einer attraktiven Friedensliste für die Knesset beträchtlich erhöhen. Ich war von alledem sehr in Anspruch genommen und konnte das Land nicht verlassen, deshalb fuhr ich nicht mit zu Sartawi und nahm auch die sehr verlockende Einladung Bruno Kreiskys nicht an, zu ihm zu kommen und einen Winterurlaub in Lech mit ihm zu verbringen.
An diesem Tag, dem 1. Januar, rief mich Matti Peled in heller Aufregung aus Paris an. Dieser Mann, der sehr selten eine Gemütsbewegung zeigt, jubilierte. Der große Durchbruch sei geschafft. Er und Sartawi seien übereingekommen, ein gemeinsames Kommuniqué herauszugeben, mit dem unsere Kontakte bekanntgegeben und die Bemühungen des Israelischen Rates abgesegnet würden. Es sei der Durchbruch, den wir erhofft hätten.
Ich trat unverzüglich in Aktion. Ich rief meine Freunde beim Fernsehen an, unterrichtete sie vertraulich über die Sensation, die bevorstünde, und bot ihnen die Chance an, sie als erste bekanntzugeben. Außerdem lud ich die nationale und internationale Presse für den nächsten Tag zu einer Pressekonferenz ein.
Matti traf erst kurz vor der Nachrichtensendung des Fernsehens planmäßig am Flughafen Ben Gurion ein. Ich holte ihn dort ab, sagte, auf sein Gepäck könne er nicht warten, und fuhr ihn zum Sender, wobei ich die Geschwindigkeitsbegrenzung noch mehr als sonst überschritt. Als wir ankamen, wurde er sofort ins Studio gebracht.
Unterwegs erfuhr ich Einzelheiten, und mein Enthusiasmus wurde etwas gedämpft. Es gab tatsächlich ein gemeinsames Kommuniqué, aber Sartawi war darin nicht namentlich genannt und hatte es auch nicht unterschrieben.