Dr. Peled, der Vorsitzende des Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden, gab einen ausführlichen Überblick über die Entwicklung der öffentlichen Meinung Israels hinsichtlich des palästinensischen Volkes und der PLO. Dr. Peled unterstrich die Bedeutung der Knesset-Debatte über die Kontakte des Rates mit der PLO und die der jüngsten Umfragen, die zeigen, daß in Israel wachsende Bereitschaft besteht, direkt mit der PLO zu verhandeln. Er wies auch darauf hin, daß der Knessetabgeordnete L. Eliav vor kurzem Präsident Katzir in allen Einzelheiten über diese Treffen Bericht erstattet hat.

Der PLO-Führer und Dr. Peled sind übereinstimmend der Auffassung, daß die Beziehungen, die sich zwischen der PLO und dem Israelischen Rat für israelisch-palästinensischen Frieden entwickelt haben, ein hoffnungsvoller Meilenstein im Verhältnis beider Völker sind. Sie hoffen, daß ihre Zusammenarbeit im Streben nach Frieden zur Schaffung herzlicher und gegenseitig respektvoller Beziehungen zwischen der PLO und dem Volk von Israel beitragen wird.

Regelmäßige Treffen zwischen dem PLO-Führer und Mitgliedern des Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden sind für die Zukunft geplant."

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Die Bekanntgabe des Durchbruchs in der Nachrichtensendung des Fernsehens war eine Bombe. Niemand nahm die Besonderheiten dieses Dokuments auch nur zur Kenntnis. Es wurde als schlichter politischer Akt aufgefaßt: hier war eine gemeinsame Erklärung zionistischer, patriotischer Israelis und der PLO, die Frieden forderte. Der mysteriöse Dialog, der in die Presse durchgesickert war, war nun amtlich. Jedermann begriff, daß ein neues Kapitel aufgeschlagen worden war.

Als ich am nächsten Tag die Pressekonferenz eröffnete, blickte ich in eine Batterie von Fernsehkameras, wie sie mir nie zuvor begegnet war oder danach wieder begegnen sollte. Alle waren da, sämtliche israelischen Medien, sämtliche internationalen Nachrichtenagenturen, die großen Fernsehnetze, Zeitungen aus der ganzen Welt. Wir waren im Begriff, eine Botschaft zu verkünden, auf die die Welt wartete. Sensation lag in der Luft.

Als ich General Mattitiyahu Peled vorstellte, war er der Held der Stunde. Pausenlos klickten die Kameras, Fragen in vielen Sprachen prasselten auf ihn nieder. Ich sprach vom "historischen Durchbruch", während Matti sich Mühe gab, die Feinheiten des Dokuments zu erklären, wobei er ebenso darlegte, wo seine Grenzen lagen, wie welche Errungenschaft es darstellte. Die Journalisten hörten gar nicht richtig zu. Sie sahen einen großen Knüller und beeilten sich, ihn in möglichst schlichter und dramatischer Formulierung an den Mann zu bringen.

Zwei Stunden nach der Pressekonferenz suchte der Reuters-Korrespondent in Beirut Farouk Kaddumi auf, den Chef der politischen Abteilung der PLO,

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