ten. Drei wurden auf der Stelle getötet, der vierte wurde gefangengenommen. Große Anstrengungen wurden gemacht, um seine Freilassung zu erreichen. Bevor ich diesmal nach Paris fuhr, hatte mir Ezer Weizmann, der Verteidigungsminister, einen Boten geschickt, um mich zu fragen, ob ich bereit sei, meine Kontakte für diesen Zweck zu nutzen. Zusammen mit meinem Freund Amnon Zichroni, dem Rechtsanwalt, probierte ich es auf mehreren Wegen. Auch mit Sartawi sprach ich darüber. Wäre es nicht eine schöne Idee, daß die PLO den Gefangenen an uns übergäbe, als Geste des guten Willens? Das würde bestimmt den Respekt vor der israelischen Friedensbewegung in Israel steigern. (Sechs Jahre später machte der syrische Präsident Hafez al-Assad diese Geste, als er Jesse Jackson einen gefangengenommenen amerikanischen Piloten übergab. Während des Vietnamkrieges waren amerikanische Friedensaktivisten nach Hanoi, in die Hauptstadt des Feindes gefahren und hatten dort amerikanische Kriegsgefangene frei bekommen, womit sie erheblich in der Achtung der Öffentlichkeit stiegen.)
Sartawi und wir hatten noch einen langen Weg vor uns, bis die PLO-Führung überzeugt war, daß die israelische Friedensbewegung dieselbe Funktion erfüllen könnte wie die amerikanische Friedensbewegung im Vietnamkrieg. Jedesmal, wenn ich einen Palästinenserführer kennenlernte, war einer meiner Standardsätze: "Der algerische Unabhängigkeitskrieg ist wegen der öffentlichen Meinung in Frankreich gewonnen worden. Der Vietnamkrieg ist wegen der öffentlichen Meinung in Amerika gewonnen worden. Der palästinensische Unabhängigkeitskampf wird wegen der öffentlichen Meinung in Israel siegen." Einmal, als ich das in einer Rede auf einer internationalen Konferenz gesagt hatte, meinte ein Palästinenser, dies sei ein typisches Beispiel israelischer Arroganz. Schließlich werde der Kampf hauptsächlich von Palästinensern geführt, wie es auch bei den Algeriern und den Vietnamesen gewesen sei. Von da an achtete ich darauf, immer zu ergänzen, daß selbstverständlich der palästinensische Kampf das Wichtigste sei.
Bei unserem nächsten Treffen sagte mir Issam, er habe mit Arafat über den Gefangenen gesprochen. Was er mir auszurichten hatte, war hauptsächlich: Nur keine Eile. Der Gefangene wird hervorragend behandelt. Wenn seine palästinensischen Bewacher einen Apfel bekommen, bekommt er zwei. Wenn sie ein Steak haben, hat er anderthalbe. Er ist Gegenstand erheblichen Interesses und großer Neugier und wird wie ein Held behandelt. Die Leichen seiner drei toten Kameraden werden in einem Kühlschrank aufbewahrt.
Später stellte sich heraus, daß das zutraf. Der Gefangene war wirklich überaus gut behandelt worden, wie später auch die Gefangenen des Krieges von 1982. Es war natürlich von Vorteil für die Palästinenser, ihre Kriegsgefangenen gut zu behandeln und sich damit den Respekt zu verschaffen, der einer regulären Armee gebührt. Aber ich glaube, dabei spielte noch mehr mit. Palästinenser fühlen sich den Syrern und Ägyptern überlegen, die israelische Gefangene oft