,Es ist der jüngste einer langen Reihe von Versuchen Begins, die politische Position der Palästinenser zu verfälschen und anzuschwärzen1, sagte er und beschuldigte damit ausdrücklich und namentlich den israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin."

Das war ein Sieg für Sartawi. Arafat hatte dementiert, daß die PLO die Vernichtung Israels anstrebe oder daß sie den Gedanken der Errichtung eines Palästinenserstaates in der West Bank und in Gaza aufgegeben hätte, und damit war er einer Bestätigung der Sartawi-Linie näher gekommen als je zuvor.

Es stand außer Zweifel, daß da ein israelisches Amt für politische Kriegführung am Werke war, das von arabischen Radikalen geliefertes Material ausschlachtete und manchmal auch zur direkten Fälschung und Desinformation griff.

Das eklatanteste Beispiel war ein Interview, das israelische Beamte weltweit unter die Leute brachten. Es war angeblich ein Exklusivinterview Yassir Arafats für ein südamerikanisches Magazin namens El Mondo, von dem kaum jemand bis dahin gehört hatte. In diesem Interview gab Arafat die extremsten Ansichten kund und verlangte die totale Vernichtung Israels. Auf Drängen Sartawis wurde eine gründliche Untersuchung eingeleitet. Es stellte sich heraus, daß El Mondo eine unbedeutende Sexillustrierte war und daß Arafat ihr nie ein Interview gegeben hatte. Zur Rechenschaft gezogen, erklärte die Redaktion, ihr Korrespondent sei zusammen mit sechzig anderen Journalisten bei einer Pressekonferenz Arafats gewesen. Aber kein anderer hatte dort die Äußerungen gehört, die das Blatt in seinem "Exklusivinterview" zitierte. Es war ein Schulbeispiel der gepflanzten Falschinformation. Aber die PLO war machtlos gegen die Fabrikation solcher Geschichten und ihre Verbreitung durch den glänzend funktionierenden israelischen Propagandaapparat, der zu Hause viel gescholten wird, der aber, wie ich glaube, nicht seinesgleichen hat.

Die Entwicklung in der arabischen Welt war jetzt günstig. Auf der Bagdader Gipfelkonferenz vom November 1978 hatte der Irak überraschende Zeichen der Mäßigung gezeigt. Jetzt hatte der irakische Diktator Krieg gegen den Iran angefangen und wurde immer stärker von saudischer Hilfe abhängig und von saudischen Lieferungen, die den Weg durch Jordanien nahmen. Er hatte sich dem gemäßigten arabischen Block angeschlossen, der Syrien und Libyen isolierte und ihren Einfluß schwächte. Damaskus konnte die PLO-Führung nicht mehr unter Druck setzen wie früher. Die PLO hatte jetzt mehr Bewegungsfreiheit für eine eigenständige Politik.

Ein paar Tage vor unserem Treffen in Rambouillet machte Arafat eine sensationelle Geste. Eine Delegation israelischer Kommunisten nahm an einer der vielen kommunistischen Konferenzen teil, diesmal in Sofia. Es wurde so eingerichtet, daß auch Arafat da war und ihnen "zufällig" auf dem Korridor

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