einlädt, an der Ratsversammlung teilzunehmen und kurze Grußreden zu halten.
Die günstigen Folgen eines solchen beispiellosen und kühnen Schrittes wären von ungeheurer Tragweite. Um nur einige zu nennen:
Sadat würde übertrumpft. Er ging nach Jerusalem, aber hier ginge Jerusalem zur PLO und nach Damaskus.
Alle trickreichen Behauptungen, die PLO sei - ungeachtet ihrer Politik gegen die Existenz Israels, wären widerlegt. Danach wird es keiner mehr wagen, noch einmal aufgrund der Charta etc. die Vernichtung der PLO zu verlangen. Die amerikanische Politik wird in Frage gestellt, auch in den USA selber. Die Reagan-Administration, vor vollendete Tatsachen gestellt, wird ihren Kurs ändern müssen, was immer sie auch eigentlich beabsichtigen mag.
In Israel wird sich der ganze Wahlkampf um dieses Ereignis herum neu gruppieren, die Friedenskräfte werden im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen, ihre Glaubwürdigkeit wird immens steigen und ihre Chancen werden wachsen, eine bedeutende Anzahl von Mandaten zu erringen - genug, um Koalitionspartner zu werden.
Die Massenmedien in den Vereinigten Staaten, Europa und Israel, die über Ihr bemerkenswertes Interview in al-Hawadeth, über Sartawis wichtige Äußerungen und über andere Erklärungen und Texte praktisch hinweggegangen sind, werden ein solch sichtbares Ereignis nicht ignorieren können. Die Logik der Massenkommunikation wird das Heft in die Hand nehmen und einen Schneeballeffekt bewirken.
Der April ist der genau richtige Zeitpunkt. Der israelische Wahlkampf wird gerade in seine heiße Phase eintreten, die Reagan-Administration wird gerade über ihre ersten Schritte im Nahen Osten nachdenken, der französische Wahlkampf wird seinen Höhepunkt erreicht haben, es wird offensichtlich sein, daß die Beschlüsse von Camp David gestorben sind. Gibt es einen besseren Zeitpunkt, sich zu bewegen und die Entwicklungen zu beeinflussen?
Die syrische Regierung wird zusätzlichen Nutzen aus einem solchen Schritt ziehen, der auf syrischem Boden stattfindet, ihre Feinde verwirrt, das GolanProblem in eine andere Perspektive setzt. In gewisser Weise würde Präsident Assad Sadat als Friedensheld ablösen, ohne denselben Preis dafür zu zahlen.
Ein besonderes Kapitel ist die Wirkung dieses und ähnlicher Schritte auf die Wählerstimmen der palästinensischen Staatsbürger Israels. Mehr als die Hälfte von ihnen hat immer für die Arbeiterpartei und andere Kräfte dieser Art gestimmt, entgegen den eigenen Interessen und den Interessen des palästinensischen Volkes insgesamt. Ein Schritt wie der hier umrissene zusammen mit direkten Appellen, die ihnen die Lage erklären, würde dazu beitragen, ihr Wahlverhalten zu ändern. Sie stellen immerhin fünfzehn Prozent der Wählerschaft dar, die fünfzehn bis achtzehn Abgeordnete in die Knesset entsenden einen potentiell höchst bedeutsamen Faktor.
Ich schließe diesen Brief im Bewußtsein der Gefahren, die vor uns liegen, aber auch in großer Hoffnung auf gemeinsame Maßnahmen, die das Bild völlig verändern.
Sie haben große Taten vollbracht, große Risiken auf sich genommen, großen Mut in der Not bewiesen. Ich bin sicher, daß diese Eigenschaften - in denen