anderes zu kritisieren", sagte Arafat. "Wer hat ihn beauftragt, die Kontakte abzubrechen?"

Nach dem Le Mo/Jt/e-Interview gab die Organisation al-Saiqa, der syrische Arm innerhalb der PLO, eine Erklärung heraus, in der Sartawis Hinrichtung gefordert wurde, dazu die von Elias Freij und Raschaf al-Schawa, den Bürgermeistern von Bethlehem und Gaza, die ähnliche Ansichten wie Sartawi geäußert hatten. Das offizielle Organ der Volksfront für die Befreiung Palästinas unter Georges Habasch, al-Hadaf, kam mit einem Titelblatt heraus, auf dem Sartawi, Freij und al-Schawa als Würfel vor einer israelischen Fahne gezeigt wurden; der Titel hieß "Würfel im Spiel um die palästinensische Kapitulation".

Nachdem der Vorstand den Antrag auf Verurteilung Sartawis abgelehnt hatte, fühlte Arafat sich stark genug und beauftragte seinen Pressesprecher, Le Monde mitzuteilen, daß Sartawi weiterhin als sein Vertreter fungiere. Außerdem ließ er alle, die es anging, vertraulich wissen, daß jeder Anschlag auf das Leben Sartawis, Freijs oder al-Schawas die sofortige Vergeltung der Fatah auslösen würde. "Wenn sie getötet werden, wissen auch wir, wen wir töten!" Die Reaktionen auf israelischer Seite waren nicht weniger lehrreich. Als amtierender Präsident unseres Rates berief ich eine Pressekonferenz mit Jakob Arnon ein. Dort verlas ich eine Erklärung, die in der israelischen Presse ausführlich zitiert wurde; darin wurde die gegenseitige Anerkennung Israels und der PLO gefordert und Sartawi für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Da Sartawi den Plan unserer Reise nach Damaskus als Gäste des Palästinensischen Nationalkongresses schon enthüllt hatte, durfte ich auch die Einzelheiten dieses fehlgeschlagenen Projekts aufdecken. Das tat ich auf der Pressekonferenz und in einem detaillierten Bericht, der in der Haolam Hazeh erschien.

Die positive Reaktion eines Teils der israelischen Öffentlichkeit machte zwei vorsichtigen Tauben Mut, nämlich Yossi Sarid von der Arbeiterpartei und Victor Schemtov von der Vereinigten Arbeiterpartei Mapam; sie erklärten, daß sie bereit seien, sich mit Sartawi zu treffen. Sofort wurden sie von Schimon Peres, der das Bündnis der beiden Parteien führte, zum Schweigen gebracht. Denn Sarid wie Schemtov lehnten es nun ab, mit Sartawi zu sprechen, und taten es auch nicht, als sie dazu eingeladen wurden.

Eine höchst vielsagende Reaktion kam von der israelischen Kommunistischen Partei. Tawfiq Toubi, der zweite Mann der Partei, griff bei einer Sitzung seines Zentralkomitees Sartawi heftig an. Das schien etwas sonderbar, bis diese Attacke an prominenter Stelle in al-Saßr erschien, einem libanesischen Blatt, von dem man wußte, daß es von libyschen Agenten herausgegeben wurde. Es konnte keinen Zweifel mehr geben, daß Toubis Attacke von den prosowjetischen und prosyrischen Kräften in der PLO bestellt worden war, die Sartawis Blut sehen wollten. Eigentlich waren sämtliche Manipulationen

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