Scharar, der Führer der prosowjetischen Fraktion in der Fatah, ermordet worden. Es war derselbe Mann, der 1979 an der Konferenz in Rom teilgenommen hatte, auf der ich meine Rede hielt. Nach dem Mord hatte die PLO wie gewöhnlich erklärt, Scharar sei von israelischen Agenten umgebracht worden.
Ein paar Tage später hatte Abu Nidals Zeitung das Bild Abu Scharars auf dem Titelblatt veröffentlicht, hatte ihn als einen der ihren bezeichnet und Arafat beschuldigt, ihn umgebracht zu haben. Dies schien im übrigen auch zu beweisen, daß es eine enge Verbindung zwischen der prosowjetischen FatahFraktion und Abu Nidal gab und, indirekt, daß die Sowjetunion und Syrien in die Greueltaten Abu Nidals verwickelt waren. Als Führer der prosowjetischen Fatah-Fraktion wurde Abu Scharar durch Abu Saleh ersetzt, der später Chef der sogenannten Fatah-Dissidenten wurde, jener Gruppe, die sich von der Fatah abspaltete und unter syrischen Auspizien 1983 gegen sie zu den Waffen griff.
Was Sartawi aufregte, war etwas anderes. Als die PLO behauptete, Abu Scharar sei vom Mossad ermordet worden, wäre es logisch gewesen, daß dieser sich auf die Abu Nidal-Publikation berief, die dieses Verbrechen Arafat zuschrieb, um zu beweisen, wie unzutreffend die Beschuldigung des Mossad wäre. Doch merkwürdig, weder der Mossad noch sonst eine israelische Behörde griff das auf. Es wurde in keinem israelischen Medium erwähnt, bis ich etwas darüber brachte. Konnte es - so Sartawi - einen eindeutigeren Beweis für das Interesse des Mossad geben, Abu Nidal zu unterstützen und zu fördern?
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Diesmal wohnte Issam in einem kleinen Hotel, weil Wien voll war mit Delegationen aus der arabischen Welt. Im Hotel Imperial fand eine wichtige Tagung der OPEC statt, der Organisation Erdölexportierender Länder, und Sartawi wollte taktvoll sein.
Mich hatte mein Reisebüro durch einen unerforschlichen Ratschluß genau dort untergebracht - im Imperial -, es hatte kein anderes Zimmer bekommen können.
Als ich dort ankam, fand ich es von Polizei und Einheiten des Bundesheeres umstellt. Ich passierte eine Vielzahl von Sicherheitssperren, wurde gründlich untersucht und meldete mich dann am Hotelempfang.
"Welche Delegation, bitte?1 fragte der Empfangschef.
"Ich komme aus Israel", antwortete ich.
"Ich wußte gar nicht, daß es auch eine israelische Delegation gibt", meinte er und blätterte durch seine Listen, um festzustellen, welche Zimmer für die israelische Delegation reserviert seien.