hin gegründet wurde. Ein paar Tage später empfing Arafat in Beirut den israelischen Journalisten Amnon Kapeliouk, der als Vertreter der französischen Zeitung Le Monde zu ihm kam.

Für Sartawi war mein Treffen mit Arafat mehr als ein Sieg. Es war die komplette Rechtfertigung seines ganzen Werkes. Vergessen war die Zeit, als Kaddumi das bloße Vorhandensein unserer Kontakte bestritt, vergessen waren die Beschlüsse des Palästinensischen Nationalkongresses, die Kontakte mit zionistischen Israelis untersagten. Das Treffen symbolisierte den Sieg der "Sartawi-Linie", nachdem sich alle Warnungen Sartawis als nur allzu berechtigt erwiesen hatten.

Ein komischer Gedanke: Vor nur anderthalb Jahren hatte Sartawi ein Hochverratsprozeß gedroht, weil er gemeinsam mit einem zionistischen Israeli einen Preis angenommen hatte. Jetzt drohte mir ein Hochverratsprozeß, weil ich mit dem Vorsitzenden der PLO zusammengetroffen war.

Issam hatte bei dem französischen Institut für Internationale Beziehungen gesprochen und unter anderem gesagt: "Wir sind doch intelligente Menschen. Wenn wir über Frieden reden, ist klar, daß wir über Frieden mit dem Feinde reden. Frieden schafft neue Verhältnisse. Frieden dient den Interessen unseres Volkes und der arabischen Nation." Und weiter:

"Im Jahre 1981 hat die PLO den Breschnew-Plan akzeptiert, der eine internationale Konferenz aller Beteiligten einschließlich der PLO und Israels vorsah sowie die Verwirklichung der nationalen Rechte der Palästinenser und des Rechts aller Staaten der Region einschließlich Israels, in Frieden und Sicherheit zu leben.

Wir haben die Veranstaltung, auf der ich diese Erklärung abgeben sollte, vertagt, weil wir nicht wollten, daß sie wie ein Akt der Kapitulation wirkte. Jetzt geben wir die Erklärung ab, weil wir gezeigt haben, daß wir nach vierzig Tagen des Kampfes gegen die drittgrößte Armee der Welt unbesiegt sind.

Das höchste Gremium des palästinensischen Volkes hat das Recht Israels, auf der Grundlage der Gegenseitigkeit akzeptiert zu werden, anerkannt. Allein dieses Gremium, der Palästinensische Nationalrat, kann diesen Beschluß wieder aufheben."

Aber unsere Hauptsorge war natürlich: Falls es zum Allerschlimmsten kommen sollte und die derzeitige Führung der PLO beseitigt würde, was sollte dann geschehen?

Unter dem Siegel tiefster Verschwiegenheit sagte mir Issam, welche Meinung er sich im Laufe der dramatischen Ereignisse gebildet hatte. Inzwischen war er davon überzeugt, daß Syrien die Hand dabei im Spiel hatte, daß es zum Krieg gekommen war. Auch der PLO-Vertreter in Peking hatte schon eine Erklärung veröffentlicht, in der Syrien und Israel beschuldigt wurden, gemeinsam gegen das palästinensische Volk zu konspirieren.

Wenn die Reste der PLO infolge des Krieges zu syrischen Marionetten in Damaskus würden, wäre das eine Katastrophe für das palästinensische Volk.

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