Die Versammlung in London fand am 27. Februar 1983 statt. Issam Sartawi hatte noch 42 Tage zu leben.
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Wir redeten oft miteinander in diesen Wochen. Ich stand Issam näher denn je, weil er mir nun seine innersten Gedanken preisgab. Er hegte große Pläne, die ihm pausenlos durch den Kopf gingen, mich benutzte er als Resonanzboden und wollte meine Reaktionen und Ratschläge. Es gab sehr wenige Menschen, denen er so gefährliche Ideen anvertrauen konnte.
Er plante einen revolutionären Schritt: Nichts Geringeres als die Schaffung einer neuen Kraft in der palästinensischen Politik - eine palästinensische Friedenspartei.
Ich hatte beobachtet, wie diese Ideen sich während der Belagerung Beiruts zu entwickeln begannen. Als wir alle glaubten, daß Ariel Scharon den Todesschlag gegen die Stadt und die Vernichtung Yassir Arafats und seiner Getreuen dort vorbereite, dachte Sartawi in meiner Gegenwart laut über den nächsten Schritt nach für den Fall, daß das geschähe. Während er alles in seiner Macht Stehende tat, um Arafat zu helfen und die PLO in der belagerten Stadt zu retten, dachte er an die Schaffung einer neuen PLO, die es mit der syrisch beherrschten, in Damaskus in den Startlöchern stehenden PLO aufnehmen würde. Wie de Gaulle nach dem Fall Frankreichs hielt er sich für den richtigen Mann, den dramatischen Appell zu einer neuen patriotischen Sammlung zu erlassen, zu einer PLO, die eine selbständige palästinensische Politik für die Gründung eines Palästinenserstaates machen würde.
Das ergab sich dann nicht. Die PLO-Truppen mit Arafat an der Spitze waren wohlbehalten und stolz aus Beirut ausgezogen, die PLO funktionierte. Aber irgend etwas fehlte.
Das Erlebnis von Algier hatte bei Sartawi Spuren hinterlassen. Er war verbittert. Er hatte das Gefühl, daß man ihn den Feinden des Friedens ausgeliefert hätte. Seine Tätigkeit im Auftrag der Fatahführung war erneut außerhalb des Rahmens palästinensischer Legitimität geblieben.
In den ersten Tagen nach Algier dachte er daran, seine Bemühungen ganz und gar aufzugeben. Aber Issam war nicht der Mann, der einer Aufgabe entsagte, weil seine Feinde einen taktischen Sieg errungen hatten. Ich sah, wie er sich zusammenriß, entschlossen, sich zu wehren. Mit seinem analytischen Verstand versuchte er, die Ursachen der Niederlage aufzuspüren und einen Weg zur Änderung der Situation zu finden.
In Paris, unterwegs nach London, in London und später in Holland redeten wir ständig über dieses Problem. Die Schwierigkeit war, meinte er, daß es innerhalb der PLO eine starke, von Syrien und Libyen gelenkte und finanzierte Minderheit gab, die jeden selbständigen palästinensischen Schritt zum