sich drei Monate lang gegen die israelische Armee zu behaupten, Monate, in denen das Ausland Zeit hatte, zu handeln. Und was haben wir festgestellt? Die Großmächte - was haben sie getan? Die arabischen Brüder - was haben sie erreicht?
Wenn die arabischen Brüder vor sich selbst und wir vor uns ehrlich wären, wenn wir uns gesagt hätten: Dies ist Israel und hier sind unsere Grenzen zu Israel, dann hätten wir uns nicht in der demütigenden Situation befunden, daß zwei arabische Völker, das libanesische und das palästinensische, hingeschlachtet werden, und die arabische Welt steht daneben und schaut zu. Im ganzen Nahen Osten gab es - oh Schande! - nur drei Demonstrationen (gegen die Massaker in den Flüchtlingslagern), eine wirklich große Demonstration in Israel oder besser viele Demonstrationen, eine sehr kleine Demonstration in Kairo und eine dritte in Kuwait."
Über arabische Ziele:
"Ich glaube, daß der Palästinenserstaat, den wir anstreben, nicht bloß ein lokales Ziel ist, sondern auch ein panarabisches Ziel, weil dieser Staat die Abwehrlinie gegen die israelische Expansion zum arabischen Golf sein wird."
Über palästinensische Ziele:
"Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen, die historische und geistige Herausforderung. Zuallererst stehe ich als Palästinenser vor dieser Herausforderung, erst danach alle anderen Araber, denn jedes andere arabische Volk lebt geschützt in seinem Staat, Allah sei Dank dafür. Sie haben einen Paß, sie haben Einrichtungen für die Lebensmittelversorgung, sie haben Krankenhäuser. Niemand bezweifelt, daß Ägypten ägyptisch ist und Jordanien jordanisch. Ich aber bin Palästinenser, mir ist meine Identität gestohlen worden und verloren gegangen, ich kann meinem Volk nicht das Existenzminimum geben, das es braucht. Deshalb ist meine palästinensische Aufgabe so unbeschreiblich gigantisch."
Über Heldentum:
"Zunächst einmal muß ich entscheiden, ob ich meinem Volk dienen will oder mir selbst.
Wenn ich mir selbst dienen will, werden mich die Kommunikations- und Propagandamedien zu einem großen Helden machen, wenn ich hundert Jahre in die Zukunft flüchte. Dann bin ich ein großer Held, mein Bild steht in allen Zeitungen, man schreibt über mich in glühenden Worten, ich kann über Luxusautos und elegante Wohnungen verfügen, ich bin Ehrengast in allen arabischen Hauptstädten und schicke meine Kinder in die Schule der arabischen Organisation. Das alles unter der Bedingung, daß ich aus der Tragödie meines Volkes heute in eine vage Lösung fliehe, die in hundert Jahren verwirklicht werden soll. Oder ich entschließe mich, trotz allem, was andere sagen, meinem Volk zu dienen, bewaffnet mit unendlicher Liebe zu meinem Volke, mit einer unzerstörbaren Zugehörigkeit zu meinem Volk, denn es gilt, hart zu kämpfen und einsam, sehr einsam.
Wer nicht mit Liebe zu seinem Volk gerüstet ist, nicht mit Fesseln an es gebunden, die ihn an der Flucht vor seinem Gewissen hindern, wird es leichter haben, sich in den großen Sesseln des Heldentums und der öffentlichen Akklamation niederzulassen." >