Über Radikalismus:

"Die Strategie, die wir entwickelt haben, ist ohne Beispiel: Inmitten eines erbitterten Krieges beginnen wir einen Dialog mit Teilen der israelischen Gesellschaft. Als wir in die israelische Gesellschaft einbrachen und den demokratischen und fortschrittlichen Kräften unsere Hand hinstreckten, haben wir der Kapitulation eine Absage erteilt. Wir sind die Radikalen, nicht die, die sich verweigern und entziehen."

Über die Fatah:

"Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, daß die Fatah die erste militärische Kugel abschoß, mit der 1965 die Revolution begann, und daß zehn Jahre später die Fatah auch die politische Kugel abfeuerte, die der Beginn der politischen Revolution war. Warum die Fatah? Weil sie der Pionier ist. Die Fatah ist die palästinensische Organisation, in der sich die nationalen Interessen ausdrücken, wie sie wirklich sind - der einfache Palästinenser, der Wille des palästinensischen Menschen und sein Wohlbefinden. Das Fundament ist die Liebe zu Palästina und die Bindung an das Land, nicht Loyalität zu irgend einer Partei. (. . .)

Zehn Jahre, nachdem die Fatah die erste Kugel abfeuerte, begriff die Bewegung, daß es eine Welt gibt, in der wir handeln müssen, daß die Niederwerfung Israels kein kleiner Spaziergang ist und daß wir unsere Vorstellungen neu überdenken müssen ... Dieser Durchbruch und das neue, präzise Denken war ein gemeinsamer Vorstoß mehrerer Persönlichkeiten der Fatahführung und nicht meine eigene Linie. An der Entwicklung dieser Linie beteiligten sich Abu Amar, Abu Jihad, Abu Maazen, Abu Said (Khaled al-Hassan) und andere. Die Mehrheit der PLO-Führung nahm diese historische Herausforderung an und reagierte darauf. So nahm die neue Linie Gestalt an und so sind wir in den bitteren Kampf eingetreten, der vielfältig auf die arabische Welt und die Fatah zurückwirkte und in dessen Verlauf viele unersetzliche Kameraden fielen, so Said Hammami, Naim Khader, Ali Nasser Yassin, Azz-al-Din Kalak. Sie sind die Märtyrer, die niemand ersetzen kann. (. ..)

Nun haben wir einige Meinungsverschiedenheiten über Details, doch im Grundsatz sind die Meinungen nicht geteilt. Wer sind die Kräfte, mit denen wir sprechen müssen?... Wir haben uns an die israelische Gesellschaft gewandt, um Bindungen des Dialogs und der Freundschaft mit den Kräften dieser Gesellschaft zu schaffen, mit denen und durch welche wir das Gleichgewicht zugunsten des Friedens in unserer Region verändern können. Und nur dieser Frieden kann es unserem Volke ermöglichen, seine Rechte zu verwirklichen."

Über den Dialog mit Israelis:

"Wenn die Bedingungen, die wir vorfinden, schlecht sind, müssen wir neue Bedingungen schaffen, in denen wir handeln können. Das bedeutet zunächst einmal, daß wir uns mutig der Realität stellen und nicht aus ihr flüchten, denn die Flucht aus der Realität bedeutet Flucht vor der Lösung, Kapitulation und Unterwerfung. Und wenn wir uns der Realität stellen, müssen wir umdenken. Eine Nation darf ihre Ziele und ihre Existenz nicht aufgeben, auch wenn sie noch so heftig angegriffen wird und wenn die Umstände noch so unerträglich hart sind.

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