Danach, als die Parlamentarier schlafen gegangen waren, gingen wir die Bar suchen. Dort verbrachten wir eine Stunde in der Gesellschaft unserer zahlreichen Leibwachen. Ich hätte gern einige Punkte mit Issam besprochen, aber das war völlig unmöglich, und zwar wegen einer der Leibwachen.
Es war die ungewöhnlichste Leibwache, die uns je begegnet war: Eine hochgewachsene, blonde, blauäugige Schönheit, lebhaft und intelligent. Wenn einer versucht hätte, ein Mädchen zu finden, das die Essenz alles dessen war, was Issam Sartawi bei einer Frau suchte - da stand sie vor uns, in Fleisch und Blut, eine wehrhafte Venus, soeben den Wellen entstiegen.
Nach etwa einer Stunde wurde ich furchtbar müde. Ich mußte am anderen Morgen früh aufstehen, um die Maschine für den Heimflug zu bekommen, und so entschuldigte ich mich. Ich nahm den Lift zu meinem Zimmer. Um die Sicherheitsmaßnahmen zu vereinfachen, hatte man Issam das Zimmer neben meinem gegeben, und der Korridor war mit elektronischen Geräten ausgestattet worden, so daß die Sicherheitsbeamten von einem anderen Zimmer aus beobachten konnten, wer sich näherte. Vorsichtig stieg ich durch das Gewirr von Kabeln und ging in mein Zimmer, wo ich sofort einschlief. Am nächsten Morgen stand ich sehr früh auf und fuhr ab. Ich weckte Issam nicht in seinem Zimmer, das von mehreren alerten Wächtern beschützt wurde.
Ich sah ihn nicht wieder. Mein letzter flüchtiger Eindruck von ihm war Issam in der Hotelbar, mit der blonden Schönheit schäkernd.
Er hatte noch sechzehn Tage zu leben.