Mord in Albufeira

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Mehrere Leute hatten Issam gewarnt, er solle nicht zur Konferenz der Sozialistischen Internationale fahren, die im April 1983 in Albufeira in Portugal stattfinden sollte. Der Konferenztermin war im Voraus bekanntgegeben worden, desgleichen seine Absicht, daran teilzunehmen. Das hieß den Teufel rufen.

Ich hatte ihm einmal die Regel Nummer eins zur Vermeidung eines Mordanschlages genannt. Gelernt hatte ich sie von Isar Harel, meinem Nachbarn in der Knesset, der jahrelang Chef des israelischen Sicherheitsdienstes und später des Mossad war. Er hatte mir gesagt, daß man, um einen Mordanschlag auszuführen, frühzeitig Ort und Zeit wissen muß, so daß man einen Plan machen, Killer und Waffen herbeischaffen und den Fluchtweg vorbereiten kann. Die erste Schutzregel lautete deshalb, niemals dort zu sein, wo man erwartet wurde. Yassir Arafat hielt sich peinlich genau an diese Regel, und deshalb blieb er am Leben.

Issam hielt sich nicht an diese Regel. Ich vermute, sie ging ihm gegen den Strich, verletzte seinen natürlichen Stolz. Für ihn bedeutete sie Unterwerfung unter den Willen des Feindes. Er wollte sich nichts diktieren lassen. Wenn es so war, dann war es mißverstandener Stolz.

Aber Issam pochte darauf, daß die Sozialistische Internationale ein wichtiges Feld im Kampf der PLO um internationale Anerkennung sei. Er meinte, die Sozialistische Internationale sei es dem palästinensischen Volk schuldig, sich seiner Sache anzunehmen. Überdies hatte er in der Internationale einflußreiche Freunde und Verbündete. Bruno Kreisky war dort eine bedeutende Figur, Chef einer sozialistischen Regierung. Willy Brandt, der ehemalige deutsche Bundeskanzler, war Präsident der Internationale. Mehrere andere führende Sozialisten waren Sartawis Freunde und Bewunderer.

Aber sein Kampf um Anerkennung war immer und immer wieder von Schimon Peres abgeblockt worden. Als Führer der sozialistischen Partei Israels verlangte er, daß der PLO keine Anerkennung gewährt werde. Das stand im Einklang mit den vier Neins, die von der Arbeiterpartei zum nationalen Konsensus der Israelis erklärt worden waren: Nein zum Rückzug auf die Grenzen vor 1967, nein zum Palästinenserstaat, nein zu Änderungen am Status Ost-Jerusalems, das von Israel annektiert war, nein zu Verhandlungen mit der PLO. Hinter den Kulissen beschwor Peres Brandt, Kreisky und die anderen, daß jeder Beschluß zugunsten der PLO als persönliche Niederlage für ihn gelten und ein Schlag gegen die Arbeiterpartei sein würde in ihrem

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