zwischen der israelischen Friedensbewegung und der PLO bestehenden Kontakte - zu nutzen, um ihren Söhnen zu helfen. Herr Begin und andere israelische Stellen wissen von diesem Schritt und haben keine Einwände erhoben - unter der stillschweigenden Voraussetzung, daß ich ausschließlich für die Familien spreche.

Ich tue dies aus humanitären Gründen. Ich glaube aber auch, daß der Erfolg dieser Mission die Friedensbewegung stärken und das Klima für eine Friedenslösung verbessern wird.

Ich möchte das Problem zweiteilen: in die derzeitigen Bedingungen, unter denen die Kriegsgefangenen festgehalten werden, und die Möglichkeit ihrer Entlassung.

Zum ersten: Die Familien sind sehr in Sorge, weil sie erfahren haben, daß ihre Söhne jetzt in Einzelhaft gehalten werden. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meine Bitte prüfen würden, sie wieder zusammen- oder zumindest in Gruppen zusammenzulegen. Abgesehen von der unmittelbaren menschlichen Überlegung wird sich dies auch in den Berichten niederschlagen, die sie bei ihrer Rückkehr geben und die für die künftige Entwicklung der öffentlichen Meinung Israels von Bedeutung sein werden.

Wenn Sie diese Änderung herbeiführen und öffentlich bekanntgeben oder mich darüber informieren könnten, wären meine Freunde und ich Ihnen ungeheuer dankbar. Es würde als ein Sieg für die israelische Friedensbewegung betrachtet werden.

Dasselbe gilt natürlich für jede andere Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, Briefkontakte etc. Sehr gern würde ich Briefe von ihnen in Empfang nehmen und sie an die Angehörigen weiterreichen und umgekehrt. Dies mag der dringendste erste Schritt sein.

Was die Fragen der Entlassung und des Austausches von Kriegsgefangenen betrifft, so würde ich mit Freuden beitragen, was ich kann. Ich bin zuversichtlich, daß General Matti Peled und ich für die israelische Regierung jetzt als Vermittler akzeptabel sind, wenn eine Erfolgschance besteht. Die Eltern der Kriegsgefangenen können in dieser Hinsicht großen Druck ausüben.

Ich weiß wohl, daß es erhebliche Hindernisse gibt, aber ich bin sicher, sie können mit gutem Willen überwunden werden. Da ich stets aktiv an dem Bemühen mitgewirkt habe, die Bedingungen für palästinensische Gefangene in Israel und Al-Ansar (Libanon) zu verbessern und für sie den Kriegsgefangenenstatus zu erreichen, ist mir das Problem zumindest bekannt.

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie mir trotz ihrer vielfältigen anderen Verpflichtungen eine baldige Antwort zukommen ließen. Ich würde auch zu Ihnen nach Tunis oder anderswohin kommen, um dieses Vorhaben zu fördern. Ich bin auch bereit, nach Tripoli zu fahren und mit den Gefangenen zu sprechen, wenn Sie das für ratsam halten.

Mögen Sie die gegenwärtigen Schwierigkeiten so schnell und so erfolgreich wie möglich bewältigen.

In scha Allah

Ein paar Wochen späterfuhr Matti Peled mit einer israelischen Friedensdelegation nach Moskau. Er nutzte diese Gelegenheit, um den dortigen PLO-

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