die Unruhe, die er ausgelöst hat. Vielleicht war er bei seiner Freundin, von der er uns erzählt hatte, vielleicht hatte er auch eine Besprechung mit Abu Maazen, der unten auf uns wartete.

*

Wir hatten Abu Faisal in Issams altem Pariser Büro mit Blick auf die Seine getroffen. Nichts hatte sich dort verändert, aber alles war anders geworden. Ohne Issam Sartawi war das Appartement irgendwie leblos wie eine leere Hülse. Wir bemerkten, daß Abu Faisal nicht den Sessel benutzte, auf dem Issam immer gesessen hatte. Man hatte ihn diskret in eine Ecke gestellt.

Am Flughafen Orly hatten wir drei Abstand von Abu Faisal gehalten und uns erst im Flugzeug mit ihm zusammengesetzt. Am Flughafen von Tunis nahmen uns der Bruder des dortigen PLO-Botschafters und tunesische Sicherheitsoffiziere in Empfang, die unsere Pässe in ihren Safe einschlossen. Von dort aus fuhren wir zu einem Hotel an der Affenbucht, so benannt, wie wir erfuhren, weil es dort einen von Affen bewohnten Wald gegeben hat, bis die Regierung an der Stelle ein modernes Hotel für das Touristengeschäft baute. Nachdem man uns in unsere Zimmer geführt hatte, begann das gewohnte Spiel. Wir mußten die Anmeldeformulare ausfüllen. Wer waren wir?

Im Flugzeug waren wir unter arabischen Namen gereist, wobei Matti und ich, wer weiß weshalb, als Kinder eingetragen waren. Den Beamten der Fluggesellschaft, der uns durchwinkte, hatte das nicht gestört, ebensowenig wie der schwarze Polizist an der Pariser Paßkontrolle etwas Ungewöhnliches daran fand, daß drei Inhaber israelischer Pässe nach Tunis reisten.

Im Hotel wurde Matti zu Mahmoud Baladi, geboren in Akko. Jakob wurde Abd-al Yaacub, sehr fern seinem Geburtsland Holland in Haifa geboren. Ich wurde zu Daoud Abu Lughud, geboren ausgerechnet in Seattle.

Ich wollte die Zeit zu einem kurzen Ausflug in die Stadt nutzen, aber Abu Faisal war darüber gar nicht glücklich. "Matti und Jakob könnten durchgehen, ohne aufzufallen", sagte er, "aber Uris Gesicht ist zu bekannt. Irgend jemand könnte ihn erkennen, und das würde unnötige Sicherheitsprobleme hervorrufen." Also blieben wir im Hotel und genossen die Sonne. Matti trank Whisky, pur, wie er es als junger Armeeoffizier beim Studium an der britischen Militärakademie gelernt hatte. Ich weigerte mich, zu trinken. "Ich bin zornig, und ich will zornig bleiben", sagte ich. "Wenn ich erst anfange zu trinken, werde ich mürbe."

Abu Faisal fragte, warum ich zornig sei, und ich sagte, ich wolle die PLOFührung kritisieren, weil sie nicht bereit sei, den Palästinensern in den besetzten Gebieten eine größere Rolle zuzubilligen. Ich sei immer der Meinung gewesen, daß sich die PLO zu sehr auf die palästinensische Diaspora stütze und nicht genug auf die anderthalb Millionen Palästinenser, die im besetzten

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