mit der PLO zu verhandeln, solange sie nicht Israels Existenzrecht und die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates anerkannt habe. Da die Palästinenser Bedenken haben, das vor Verhandlungen zu tun anstatt als Ergebnis der Verhandlungen und im Austausch für Israels Anerkennung des palästinensischen Selbstbestimmungsrechtes, mußte ein Weg zur Umgehung dieses Hindernisses gefunden werden.

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Einige Tage bevor Arafat zur Unterzeichnung dieses Abkommens nach Jordanien fuhr, empfing er in Tunis eine Delegation der Progressiven Liste für Frieden, bestehend aus Mohammed Miari, dem arabischen Anglikanerpriester Riah Abu-Al-Assal und dem arabischen Anwalt Kamel Daher, einem Nachfahren Daher Omars, des legendären Königs von Galiläa im 18. Jahrhundert; die Drei Musketiere - Arnon, Peled und ich - bildeten die andere Hälfte der Delegation.

Arafat nippte am honiggesüßten Tee und hörte aufmerksam zu. Wir erzählten ihm von unserer Liste, ihrem Zweck und ihrem Kampf. Seine erste Reaktion war: "Dies ist äußerst wichtig, weil Juden und Araber gemeinsam kämpfen. Das ist gut!"

Arafat setzte nicht viele Hoffnungen in Schimon Peres und die neue Regierung - eine Skepsis, die sich als nur allzu begründet erwies. Er glaubte nicht, daß die USA von ihrer negativen Haltung abrücken würden, bis sie es bei Verhandlungen mit den Russen für zweckmäßig hielten. Er war vorsichtig optimistisch, daß es am Ende so kommen werde, meinte aber, das wäre wohl nicht so bald.

Eins der Hauptprobleme, die uns beschäftigten, war die Eskalation der Gewalt. Vorsichtig ventilierten wir den Gedanken eines Waffenstillstands oder einer Feuereinstellung, vielleicht im Zusammenhang mit einem neuen politischen Vorstoß. Arafat lehnte die Idee nicht rundweg ab, machte aber deutlich, daß die Palästinenser sie nur in Betracht ziehen würden, wenn Israel den Plan einer internationalen Friedenskonferenz grundsätzlich akzeptiere. Ein anderes, mehr uns betreffendes Problem lag uns sehr am Herzen. Während des Krieges im Libanon waren einige israelische Soldaten verschwunden. Ihre Leichen wurden nicht gefunden, und von ihrer Gefangennahme war nichts bekannt. Ihre Angehörigen befanden sich natürlich im Zustand schrecklicher Ungewißheit, sie hofften immer noch, daß ihre Söhne doch in Gefangenschaft lebten. Wir baten Arafat, uns Nachricht über ihr Schicksal zu geben, als menschliche wie als politische Geste.

Ohne das leiseste Zögern sagte Arafat das zu und ergänzte, er werde einige Tage brauchen, um die entsprechenden Informationen einzuholen.

Einige Stunden lang diskutierten wir unsere Probleme, aßen zusammen zu

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