sen, Deutsche und Engländer im Zweiten Weltkrieg mitgemacht haben, von Japan ganz zu schweigen. Zwar haben im Zweiten Weltkrieg italienische Flugzeuge von Rhodos aus TelAviv und Haifa für kurze Zeit bombardiert, was die Ägypter 1948 noch einmal kurz wiederholten. Aber seitdem hat die israelische Armee alle Kriege in Feindesland ausgetragen, fern von Israel selbst. Soldaten sind gefallen und zum Mittelpunkt eines nationalen Heldenmythos geworden. Aber Kriege waren nie schrecklich, nie schreckenerregend im ursprünglichen Sinne des Wortes.
Der Golfkrieg nun war anders und daher traumatisch in seiner Wirkung. Die israelische Armee mußte passiv Zusehen, wie andere gegen den Irak kämpften. Alle Israelis saßen in sogenannten "hermetisch abgeschlossenen Räumen" - in Wirklichkeit oftmals nicht mehr als Zimmer mit Fenstern, die mit Papier abgedichtet waren. Ausgerüstet mit Gasmasken (und Gasschutzbehältem für Kleinkinder) saßen sie in diesen Zimmern, manchmal mehrere Male während einer Nacht, und warteten zitternd auf die eigens für sie bestimmten Raketen. Manche waren der Panik nahe. Viele Tel-Aviver übernachteten außerhalb ihrer Stadt und wurden von ihrem in Berlin geborenen Bürgermeister dafür als Deserteure beschimpft.
Am Ende geschah wenig. Die alarmierenden Meldungen über Gasraketen und ihren Einsatz haben sich als irakischer Bluff erwiesen. Die "konventionellen" Scuds, gegen die "hermetisch" abgeschottete Räume nicht viel Schutz bieten konnten, haben während des ganzen Krieges einen einzigen Toten gefordert - weniger, als durch Verkehrsunfälle während eines Durchschnittstages in Israel umkommen. Außerdem sind acht Israelis durch Herzanfälle und infolge falscher Benutzung der Gasmasken ums Leben gekommen.
Um es mit den Worten des ehemaligen Verteidigungsministers Jitzchak Rabin auszudrücken: Es war für Israel ein "Krieg de Luxe". Auch wirtschaftlich gesehen war der Krieg "billig". Ein paar Häuser wurden zerstört, gewisse Einnahmen fielen aus. Aber Amerika, Deutschland und andere haben das zum