dieser Krieg für Amerika auch ein gutes Geschäft. Und er war noch nicht zu Ende, da hatte Amerika den Saudis schon wieder riesige neue Waffenlieferungen versprochen - mit entsprechender Entschädigung für Israel. Aber wer wird glauben, daß allein der Waffenmarkt für Bush ausschlaggebend war?
Die scheinbare Unsinnigkeit des Krieges wird noch offensichtlicher, bedenkt man die allgemeine Weltsituation. Unsummen wurden im Wüstensand versenkt, um einen kleinen Diktator zu stürzen - Milliarden, die nötig sind, um eine Katastrophe in Osteuropa zu verhindern. Dort passieren jetzt Dinge, die das Antlitz der Welt im 21. Jahrhundert bestimmen werden.
Schreckliche Gefahren drohen in der Sowjetunion und bei ihren ehemaligen Trabanten: Neo-Stalinismus, Rechts- oder Linksdiktatur, Bürgerkrieg zwischen Zwergrepubliken mit Atomwaffen. Um die Demokratie dort zu retten, braucht man auch Geld, viel Geld - Geld, das massenhaft vergeudet wurde, um einen riesigen "Wild-Ost-Film" am Golf zu drehen, dem die ganze Welt als Publikum beiwohnte. Karl May hätte es sich nicht träumen lassen!
Daß Deutschland bei diesem Unternehmen mitwirkte, wenn auch nur als Statist, war bezeichnend. Gerade Deutschland, nach der Erfahrung der Vereinigung und mit Blick nach Osten, hätte dagegen auftreten müssen.
War es Bushs Privatkrieg, der seine Wiederwahl sichern sollte? Das persönliche Element spielte in diesem Fall sicher eine bedeutende Rolle. Bush, der "Wimp", der öffentlich ausgelachte Schwächling, hat auf amerikanische Art all seinen Mut bewiesen. Der Sheriff gegen den Desperado, "High Noon" in der Wüste - all das hat sicherlich mitgespielt, ohne - hoffentlich - der einzige Kriegsgrund gewesen zu sein.
Bush selbst hat von der Beseitigung des "Vietnam-Komplexes" gesprochen. Das gedemütigte, an sich selbst zweifelnde, zersplitterte Amerika ist wieder öffentlich als Weltmacht aufgetreten, hat Selbstachtung und den Respekt der Welt zurückerlangt. Und wirklich, der Siegestaumel in den USA war unglaublich. Man feierte den beinahe kostenlosen Sieg über ein