zosen, die Rechte und Privilegien der Maroniten in Libanon zu garantieren.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß 1840 weder eine zionistische Bewegung noch eine politische zionistische Idee existierte. Englische und amerikanische Christen haben diese Idee lange vor den Juden selber vorgetragen, und zwar aus einer christlich-theologischen Überzeugung, die mit der jüdischen Religion nichts zu tun hatte. Es scheint daher nicht übertrieben zu sagen, daß der moderne Zionismus im Grunde genommen eher eine christliche als eine jüdische Idee war. Herzl, der dem Judentum bis dahin fremd gegenüberstand, hat sie von christlichen Quellen übernommen und ist von allen orthodoxen Rabbinern seiner Zeit beschimpft und verdammt worden. Für einen frommen Juden war der Zionismus eine Sünde, denn nur der Messias darf die Juden in das heilige Land zurückbringen. Wer diese Aufgabe vorwegnimmt, verhindert das Kommen des Messias. Das glauben ultra-orthodoxe Juden auch heute noch.
Der "christliche Zionismus", tief im christlichen - und besonders im protestantischen - Glauben verankert, spielt auch heutzutage nach wie vor eine ganz wichtige Rolle. Ohne ihn wäre die amerikanisch-israelische Symbiose bei weitem nicht so stark, wie sie es tatsächlich ist und wie sie sich im Golfkrieg aufs neue bewährt hat.
Am 2. November 1917 erreichten die Zionisten das Ziel, auf das sie seit dem ersten Tag ihrer Existenz hingearbeitet hatten. Sie bekamen die "Charter", von der Herzl geträumt hatte. Man hat später viele Begründungen und Erklärungen für dieses außergewöhnliche Dokument gefunden, in dem eine Regierung einem anderen Volk ein Land versprach, das ihr nicht gehörte und das sie zu dem Zeitpunkt auch gar nicht besaß. Seiner Majestät Regierung versprach den Juden, ihnen eine "nationale Heimstätte" in Palästina zu errichten. 1917 war es für die Engländer wichtig, die USA an der Seite der Alliierten in den Krieg hineinzuziehen und das revolutionäre Rußland im Krieg zu halten. Die Tatsache, daß in beiden Ländern Juden