auch noch Kontakt mit dem israelischen Verteidigungsminister Jitzchak Rabin aufgenommen haben. Aber all das hielt Saddam nicht davon ab, sich in der Golfkrise als Todfeind Israels auszugeben, mit Giftgasraketen zu bluffen und Israel dann tatsächlich mit höchst ungenauen Scud-Raketen zu beschießen. Damit hoffte er - allerdings vergeblich - die Massen der arabischen Welt gegen die arabischen Koalitionsvasallen aufzuwiegeln und dadurch wiederum die Amerikaner zu zwingen, den Angriff auf sein Land abzubrechen.

Für die Palästinenser ist diese von Saddam Hussein erfahrene Enttäuschung schlimmer noch als alle vorherigen. Sie reagieren sozusagen mit Messer und Revolver, mit einer Eskalation der Intifada, und hoffen teilweise, wie schon einmal, auf einen diktierten Frieden, made in America. Für die Friedensgläubigen auf beiden Seiten zeichnet sich das Bild nun so: Nach dem letzten Krieg, in dem amerikanische Soldaten ihr Leben geopfert haben, haben die lokalen Konflikte im Nahen Osten eine Dimension angenommen, die den Amerikanern nicht mehr paßt. Genug, werden sie sagen, never again. Jetzt, Kinder, macht Schluß.

Hinzu kommt, daß die Amerikaner ihren arabischen Klienten, die der Intervention die notwendige Legitimierung gegeben haben, auch eine entsprechende Entschädigung schuldig sind. Berühmte Demokraten wie Assad in Syrien, Mubarak in Ägypten, Hassan in Rabat, Fahd in Saudi-Arabien sowie assortierte Ölscheichs, die jetzt in ihren eigenen Ländern als amerikanische Quislinge angeprangert werden, müssen sich schnell den Mantel des arabischen Patriotismus umhängen. Diese Wirkung können sie nur durch die Lösung des Palästina-Problems erreichen. Das erscheint logisch, und nicht umsonst macht sich Schamir einige Sorgen. Aber nicht zu sehr.

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