Die Waffenproduzenten, natürlich, und besonders die amerikanische Waffenindustrie, die einen mächtigen Einfluß auf das Weiße Haus und auf den Kongreß hat. Es gibt Fachleute in Washington, die glauben, daß erst die Verbindung der Waffenlobby mit der pro-israelischen Lobby eine wahre kritische Masse erzeugt. Amerikanische Waffenlieferungen in den Nahen Osten belaufen sich auf Unsummen. Die Milliarden, die Saudi-Arabien und andere Ölfürstentümer Amerika für Waffen zahlen, machen einen großen Teil der amerikanischen Olausgaben wieder wett. Die ziemlich belanglose saudi-arabische Streitmacht kann diese Unmengen von Waffen weder gebrauchen noch absorbieren. Vielleicht dienen diese Waffengeschäfte auch nur dazu, saudischen Prinzen riesige Summen an Provision zuzuschustern, damit sie in dem Stil leben können, an den sie sich gewöhnt haben.

Die Waffenlieferungen sind nur in einem latenten Kriegszustand möglich. Wer Israel heute ein Kampfflugzeug verkauft, kann sicher sein, daß morgen Saudi-Arabien, Ägypten, Kuweit und die Emirate zehn Maschinen derselben Sorte bestellen, während Syrien und Irak ähnliche Instrumente in der Sowjetunion einkaufen. Jeder Bomber, den die Sowjetunion an Syrien verkauft - und der mit saudischem Geld bezahlt wird -, setzt die Lieferung eines amerikanischen Jägers an Israel voraus und umgekehrt.

Eine solche Runde bringt den Waffenproduzenten vieler Länder, auch den deutschen, französischen und britischen, aber hauptsächlich den amerikanischen, viele Milliarden ein. Wenn dann so ein "kleiner" Krieg ausbricht, wie der JomKippur- oder der Golfkrieg, dann kann man alle neuen Waffensysteme an lebendigen Menschen ausprobieren, und alle benutzten Waffen müssen außerdem anschließend ersetzt werden.

Israel, das in diesem Prozeß eine kritische Rolle spielt, braucht für die Waffen nicht mit eigenem Geld zu zahlen, es bekommt sie meistens "geschenkt". Aber irgend jemand zahlt doch, und der Waffenindustrie ist es egal, ob das Geld vom is¬

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