raelischen oder vom amerikanischen Steuerzahler kommt. Da Israel unmittelbar nach größeren Waffenlieferungen an arabische Staaten tatsächlich neue Waffen zu seiner Sicherheit braucht, ist es die Aufgabe der jüdischen Lobby, den amerikanischen Kongreß zu überzeugen, Lieferungen an Israel zu finanzieren. Das fällt nicht schwer. Am Ende sind dann alle zufrieden.

Aber die Waffenindustrie - so wichtig sie auch für die amerikanische Wirtschaft ist - kann nicht allein ausschlaggebend sein, wenn es sich um wirklich wichtige Interessen handelt. Sie kann zwar das Pferd zum Weißen Haus bringen - und die Wahl eines zweitrangigen Hollywood-Schauspielers zum Präsidenten hat das gezeigt -, aber es nicht zum Trinken zwingen. Glaubten der Präsident und seine Regierung in der Tat daran, daß der Frieden im Nahen Osten für Amerika lebenswichtig ist, dann würden weder die Lobby noch die Waffenhändler in der Lage sein, ihn an entsprechenden Schritten zu hindern.

In seiner Abschiedsrede vom Januar 1961 prägte der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower einen neuen Begriff: "In the Councils of Government we must guard against the acquisition of unwarranted influence . . . by the Military-Industrial Complex." Der ehemalige Oberbefehlshaber der alliierten Truppen wußte, wovon er sprach. Aber gerade er hat während seiner Amtszeit bewiesen, daß man diese Gefahr auch eingrenzen kann.

Auch die Dummheit, die ja bekannterweise in der Politik aller Länder eine so wichtige Rolle spielt, kann keine überzeugende Erklärung liefern. Jeder, der den Frieden in dieser Region will - ob Israeli, Araber, Amerikaner, Russe oder Deutscher -, weiß heute schon genau, wie dieser Frieden aussehen muß und was man anstellen muß, um ihn zu erlangen. Darüber besteht bereits ein internationaler Konsens.

Israel, die PLO und die arabischen Staaten müssen zu einem Frieden geführt werden, der den Palästinensern einen Staat auf der West Bank und im Gaza-Streifen gibt, der Israels Sicherheit gewährleistet, Syrien die Golanhöhen zurückgibt, der Flücht¬

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