jüdischen Mehrheit und der arabischen (palästinensischen) Minderheit, die ungefähr 18 Prozent der Bevölkerung im israelischen Staatsgebiet, also ohne die besetzten Gebiete, ausmacht.
Alle diese Spaltungen wären an sich nicht sonderlich gefährlich, denn alle menschlichen Gesellschaften sind in vielfacher Weise gespalten. Pluralismus gehört zu den Tugenden des modernen demokratischen Staates. Jede Gesellschaft besteht aus Männern und Frauen, Reichen und Armen. Natur, Kultur und soziale Verhältnisse schaffen Unterschiede. Das besondere Problem Israels besteht darin, daß alle diese Spaltungen sich in einer einzigen vereinigen, sich in diesem Fall beinahe deckungsgleich verhalten.
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Vor Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 kam die Masse der Einwanderer aus Europa. Aus diesem Grund sind die altetablierten Familien meist Aschkenasim, die heutzutage auch besser gebildet und wirtschaftlich gesehen besser situiert sind. In ihrer großen Mehrheit sind sie weltlich orientiert und unreligiös. Die Arbeiterpartei repräsentiert diese Schicht. Ihre lange Herrschaft hat dazu geführt, daß sie in allen Aspekten der israelischen Wirtschaft und Gesellschaft tonangebend wurde und so auch das "Establishment" bildete, das nahezu exklusiv aschkenasisch zu nennen ist.
Die Masse der Einwanderer aus den arabischen Ländern, vom Irak bis Marokko, seit 1948 fand in Israel dieses Establishment vor. Einwanderung war, wie so häufig, mit Deklassierung und Verarmung verbunden. Die "orientalischen" Einwanderer (nicht ganz richtig als "sephardisch", also aus Spanien stammend, bezeichnet) glauben, daß die damalige aschkenasische Führung der Arbeiterpartei an allen ihren Geburtswehen schuld trägt. Auch sind sie in den meisten Fällen religiös oder wenigstens "traditionstreu", obwohl sie sich innerhalb ihrer religiösen Einstellung gewöhnlich toleranter verhalten als orthodoxe Aschkenasim. Die orientalische Hälfte der jüdischen Gesell-