Könige Judäas und Arams vor 2700 Jahren waren sich Assad und Premierminister Rabin 1976 einig, daß man gemeinsames Spiel machen müsse. Es handelte sich in diesem Fall um den Libanon. Eine Koalitionsarmee der Muslims, Drusen und Palästinenser, unter der Führung der PLO-Streitkräfte, befand sich dort im Begriff, die Oberhand im Bürgerkrieg gegen die Christen zu gewinnen. Das paßte den Syrern allerdings nicht und Israel schon gar nicht. Unter der Ägide von Henri Kissinger wurde ein inoffizielles Geheimabkommen ausgehandelt. Die syrische Armee zog im Libanon ein und schlug die Palästinenser zurück, Israel schaute zu. Rabin hätte am liebsten die Syrer bis zur israelisch-libanesischen Grenze Vordringen lassen. "Wo die Syrer sind, dort haben wir Ruhe", hatte er, nicht zu Unrecht, versichert. Aber sein Verteidigungsminister und Todfeind, Schimon Peres, zwang ihn, eine "rote Linie" auf der Landkarte zu ziehen und die Syrer dort aufzuhalten. Zwischen ihnen und Israel entstand ein Niemandsland, in dem sich ein PLO-Mini-Staat etablieren konnte. Um dieses Gebilde zu vernichten, marschierte Ariel Scharon 1982 im Libanon ein. Wenn er sich allein darauf beschränkt hätte, wie Begin es der Knesset und der Welt gegenüber versprochen hatte, dann hätten die Syrer wohlwollend zugeschaut. Aber Scharon griff auch die syrische Armee an und wurde von ihr aufgehalten, obwohl die israelische Luftwaffe leicht die syrische hätte besiegen können.

Seitdem ist die israelisch-syrische Zusammenarbeit im stillen weiter gediehen. Verbunden durch einen gemeinsamen Haß auf die PLO-Führung, verstehen sich Damaskus und Jerusalem vorzüglich - ohne auf gegenseitige öffentliche Beschimpfungen zu verzichten. Vom rein militärischen Standpunkt aus gesehen könnte ein israelischer Stratege zu dem Schluß kommen, daß in den nächsten Jahren keine große Gefahr droht und man die Zeit nutzen kann, die "israelische Verteidigungsarmee" (wie sie offiziell auf hebräisch heißt) zu modernisieren und zu einer hochtechnologischen Streitmacht umzubilden, so wie es den Lehren des Golfkrieges entspricht.

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