giftet. In zwei bis drei Jahren wird Muhammad Student sein, wenn er Glück hat. In fünf bis sechs Jahren werden junge Leute wie er das Antlitz der arabischen Welt bestimmen. Was in diesen Tagen in Muhammads Kopf vorgeht, wird weitreichende, weltpolitische Folgen haben.

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Das gilt besonders für Israel. Viele Israelis sind sich der Gefahr bewußt, auf die sie auf verschiedene und letztlich konträre Weise reagieren.

Sehr viele Israelis sagen sich einfach, daß keinerlei Chance besteht, jemals zu einem Frieden mit den Arabern zu gelangen. Die Araber sind nun einmal so - irrational, fanatisch, antisemitisch. (Daß die Araber genauso Semiten sind wie die Juden, und vielleicht noch mehr, macht auf Israelis keinen Eindruck.) Was im Kopf von Muhammad herumspukt, interessiert sie nicht.

Da es in ihren Augen nie zü einem Frieden kommen wird, muß man folgerichtig den nächsten Krieg vorbereiten, und den übernächsten auch. Mit einem Krieg ist alle paar Jahre zu rechnen, darum muß man sich mit Amerika vertragen, die Waffenindustrie aufbauen, die Palästinenser in den besetzten Gebieten unter Druck halten. Natürlich steht außer Zweifel, daß "jeder Israeli Frieden will" - ein routinemäßiger Ausdruck rechtsradikaler israelischer Politiker -, aber nur ganz naive, "linke" Israelis glauben, daß es je so weit kommen wird. Diese Naivität ist gefährlich, weil sie die Moral Israels untergräbt. Linke sind nun mal "Verderber Israels", die das eigene Nest beschmutzen.

Der Golfkrieg mit seiner Greuelpropaganda über den Untermenschen Saddam Hussein hat diese kurz skizzierte Einstellung noch verschärft. Saddam ist ein Massenmörder = Saddam ist ein Araber = alle Araber sind Massenmörder. Diese Auffassung bietet noch einen großen Vorteil. Sie entspricht all dem, was man in israelischen Schulen über die jüdische Vergangenheit gelernt hat: Daß alle "Gojim" (wörtlich: Völker)

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