auch auf Menschen. Dies wiederholt sich Jahr für Jahr; das wurde den Leuten zuviel. Auch wenn israelische Politiker wie Golda Meir gesagt haben, es gäbe kein palästinensisches Volk - für die Israelis, die in den besetzten Gebieten gedient haben, stand das außer Frage. Die sahen, daß alle Geschäfte um ein Uhr schlossen, weil die palästinensische Führung es so befohlen hatte. Die sahen, wie das ganze palästinensische Volk in Gaza, Hebron, Nablus seiner Führung folgte und tat, was diese angeordnet hatte. Ich habe einmal Rabin gefragt, wieviel Israelis in den besetzten Gebieten gedient haben - das war schon mitten in der Intifada -, da hat er gesagt: mindestens 200 000 und an deren Ende wahrscheinlich mindestens 400 000.

Das heißt, daß praktisch aus jeder israelischen Familie ein Mann oder eine Frau während der Intifada in den besetzten Gebieten gedient hat. Das hatten die Menschen allmählich satt. Im Fernsehen konnte man das sehr oft sehen. Ich erinnere mich noch sehr genau an eine kurze Reportage. Das israelische Fernsehen interviewte israelische Reservesoldaten in Gaza. Ein Soldat, ungefähr 40 Jahre alt, wahrscheinlich orientalischer Abstammung, ein ganz einfacher Mensch, wurde gefragt: "Sie stehen hier mitten in Gaza, was denken Sie darüber?" Seine Antwort: "Es geht so nicht weiter. Wir brauchen eine Lösung. Ich weiß nicht, wie die Lösung aussehen wird. Darüber sollen sich unsere Politiker den Kopf zerbrechen. Aber ich weiß, wir brauchen eine Lösung." Das war die Stimmung, die Oslo ermöglichte und die zu Oslo geführt hat. Und dann, als es dazu kam, gab es eine allgemeine Überraschung auch bei uns. Aber ich würde sagen, die erste Reaktion war nur: Ja, endlich!

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