hat mich immer sehr traurig gemacht, daß man nicht auf einem anderen Weg zu dieser Lösung gekommen ist, auf einem positiven Weg. Aber es ist immer noch besser, auf diesem negativen Weg dazu gekommen zu sein.
Steht denn für Rabin als Endresultat der Prinzipienerklärung und des Gaza-Jericho-Abkommens wirklich ein unabhängiger Palästinenserstaat? Realisiert er das, oder ist es ein Aspekt, den er verdrängt oder politisch gar nicht will? Es gab ja im Zusammenhang mit der Prinzipienerklärung auch eine Menge PLO-interner Kritiker, die meinten, Rabin nutzt historisch gesehen eine geschickte Situation. Er kennt die Schwäche Arafats, er will den Gazastreifen loswerden sowie mit einem Gegengewicht zu Hamas und Jihad Islami den zunehmenden Islamismus reduzieren; er will aber auch, daß sich Arafat als Chef der Selbstverwaltungsbehörde beweist. Tut er dies vielleicht aus dem Wunsch heraus, daß Arafat scheitert, und möchte er wirklich einen selbständigen Palästinastaat, wie ihn die Palästinenser fordern?
Man kann in der Geschichte beinahe immer sehen, daß das, was die Politiker wollten, sehr wenig mit dem zu tun hat, was letztlich herausgekommen ist. Nehmen wir einen Mann wie Lenin: Seine ursprüngliche Absicht und das Resultat sind zwei verschiedene Dinge. Rabin nun ist relativ offen, er hängt nicht einer fanatischen Vorstellung an, wie der Likud es gerne hätte. Auch darüber habe ich mich seinerzeit mit ihm unterhalten, noch kurz vor Oslo. Wenn ich das heute mit dem vergleiche, was Rabin bisher getan hat, dann glaube ich, daß das, worauf er ab¬