territoriale Grundlage des palästinensischen Volkes darstellt. Ohne sie kann ein palästinensischer Staat nicht existieren. Wie sollte er sich entwickeln können, Industrie und Landwirtschaft aufbauen, die Flüchtlinge aufnehmen, dem BevölkerungsWachstum gerecht werden? (Das palästinensische Volk verdoppelt sich alle 18 Jahre.) Wo sind der Boden und das Wasser für diesen Staat? Die israelischen Siedlungen besetzen diesen Boden und verbrauchen das Wasser, was jede Entwicklung der palästinensischen Gesellschaft unmöglich macht. Alle Siedlungen sind nahezu ausnahmslos unter strategischen Gesichtspunkten errichtet, sie dominieren das Landschaftsbild. Im Westjordanland thronen sie wie Kreuzritterburgen auf den Bergen. Es ist ein unerträglicher Zustand für die Palästinenser. Denn mit 120 000 israelischen Siedlern kann ganz unmöglich ein palästinensischer Staat entstehen. Etwas anderes ist es, wenn die Israelis als friedliche Bürger in dem Palästinastaat leben möchten; wenn fromme Juden in Hebron wohnen und dort wieder eine
Yesbiva eröffnen wollen, wird kein Palästinenser nein sagen. Aber das hat nichts mit dem tatsächlichen Verhalten der Siedler zu tun.
Weil uns das vom ersten Augenblick an klar war, haben wir Rabin nach Oslo aufgefordert, etwas zu unternehmen. Wir gingen gar nicht so weit zu fordern, er solle alle Siedlungen auflösen. Wir verlangten etwas viel Einfacheres und Praktischeres: Die Verhandlungen fangen zwar erst 1996 an, aber die Regierung sollte schon heute jedem Siedler, der freiwillig zurückkommen will, eine Entschädigung dafür anbieten, daß er sein Eigentum in den Siedlungen der Regierung übergibt, damit es später