lis, auch wenn sie eine andere Entwicklung hatten und heute eine besondere Volksgruppe darstellen.

Dann gibt es noch 2,5 Millionen Palästinenser in der Diaspora. Allein in Jordanien sind es zum Beispiel mehr als eine Million - in zwei ganz verschiedenen Gruppen, nämlich solche, die sich wirklich niedergelassen haben, und die, die in ziemlich elenden Flüchtlingslagern um Amman herum leben. Eine halbe Million palästinensische Flüchtlinge leben im Libanon - in täglicher Lebensgefahr, wenn sie sich nicht verteidigen könnten, wie 1982 in Sabra und Shatila. Weitere Gruppen von Flüchtlingen leben im Irak, in Syrien, Jemen, Libyen, jeweils unter der örtlichen Diktatur der Militär-Geheimdienste.

Ferner gibt es einige Hunderttausend Palästinenser in der westlichen Welt und in Südamerika. Die Palästinenser sind jedoch ein Volk, das nicht wie die Juden über 2000 Jahre hinweg weltweit verstreut wurde, sondern erst seit zwei Generationen - seit dem Unglück von 1948, wie die Palästinenser es nennen - in der Diaspora lebt.

Arafat und die Palästinensische Nationalbewegung müssen allen Interessen dieser verschiedenen Gruppen des palästinensischen Volkes entgegenkommen, was einfach unmöglich ist. Man muß deshalb entscheiden, welcher Gruppe man am meisten gerecht werden will. Die PLO ist in der Diaspora entstanden. Heute, nach Arafats Rückkehr nach Palästina, gibt es in der PLO und in der Al-Fatah zwei Gruppen, die klar voneinander abgegrenzt sind: zum einen die Menschen, die aus Tunis und aus der Diaspora zurückkommen, Tausende von Polizisten, die ja eigentlich palästinensische Soldaten sind und in den

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