Nablus, der Jahrhunderte zurückreicht. Das alles zu koordinieren ist eine ungeheuer schwere Aufgabe, auch unter den besten Bedingungen. Derzeit sind die Bedingungen jedoch denkbar schlecht. Es gibt keine palästinensische Wirtschaft, und es kann auch keine geben. Schon als die besetzten Gebiete übernommen wurden, gab es keine Wirtschaft, da die Jordanier und die Ägypter vorher bereits alles absichtlich zerstört hatten. Die Jordanier wollten, daß eine Wirtschaft östlich des Jordans entsteht; dort leben deshalb so viele Palästinenser, weil die palästinensischen Unternehmen gezwungen wurden, sich auf der Ostseite des Jordans niederzulassen. Wir können als Israelis dennoch alles andere als stolz darauf sein, wie wir die Gebiete heute an die Palästinenser übergeben. Kein Kolonialstaat, weder England noch Frankreich, weder Belgien noch Holland hat Kolonialgebiete bei der Befreiung in einem so jämmerlichen Zustand mit einer total zertrümmerten Infrastruktur übergeben. Es gibt keine einzige wirkliche Fabrik in Palästina. Denn es war ja Ziel der offiziellen israelischen Okkupationspolitik, kein palästinensisches Unternehmen entstehen zu lassen, das mit irgendeiner israelischen Firma konkurrieren könnte. Praktisch bedeutete das, 2,5 Millionen Palästinenser als Absatzmarkt für die israelische Wirtschaft zu benutzen; für Israel waren die 2,5 Millionen palästinensischen Konsumenten wichtig, obwohl sie natürlich nicht dieselbe Kaufkraft hatten wie die Israelis. Zudem wollte man sich auf diese Weise billige Arbeitskräfte verschaffen. Man hat die Palästinenser praktisch gezwungen, in Israel einer Beschäftigung nachzugehen. Jetzt plötzlich verordnet man eine Sperre, die es palästinensischen Arbeitskräften

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