Rechte erhalten, weder Sozialversicherung noch Pension, noch Abfindung bei Entlassung - Zahlungen, die bei israelischen Arbeitern selbstverständlich sind. Wo ist das Geld geblieben? Ich habe ausgerechnet, daß es Vorjahren schon zwei Milliarden Dollar waren; Schätzungen liegen heute bei bis zu sechs Milliarden Dollar. Die israelische Regierung behauptet, das Geld hätte sie genommen, um die Lage in den besetzten Gebieten zu verbessern. Das ist eine Unverschämtheit. Denn es ist ja kein Geld, das der Bevölkerung gehört, sondern bestimmten Arbeitern, die dafür gearbeitet haben. Davon abgesehen, was hat man überhaupt ausgegeben für das palästinensische Volk? Die Menschen mußten ja quasi ihre eigene Gefängnisstrafe bezahlen. Mit diesem Geld hat man die Militärverwaltung finanziert. Das ist Enteignung. Die Palästinenser hätten das Recht zu sagen: "Wir wollen das Geld zurückhaben, es gehört uns." Aber da man das weder im Kairo- noch im Oslo-Abkommen vereinbart hat und die Israelis gar nicht daran denken, es jemals zurückzuzahlen, bleibt das Geld einfach verschwunden. Soweit die israelische Seite.

Jetzt kommt die Welt und verspricht großzügig Milliarden, konkret bislang 800 Millionen Dollar; davon sind bis jetzt etwa 270 Millionen angekommen. Man sagt, die palästinensische Verwaltung sei nicht transparent, es gebe keine Rechnungshöfe; es bestehe die Gefahr der Korruption, der Geldverschwendung. Alles totaler Unsinn. Es ist, als wenn jemand verblutend auf dem Boden liegt und man sagt: "Ja, aber er liegt nicht hygienisch genug da, der Verband ist nicht richtig angebracht." Die Menschen sind buchstäblich am Verhungern, sie können sich nur mit dem

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