ein Abzeichen mit den gekreuzten Fahnen von Israel und Palästina. Nach meinen Erfahrungen mit der PLO zu Anfang habe ich aus der Einladung gewisse Schlußfolgerungen gezogen. Unsere Gastgeber verfolgten das Ziel, andere Hamas-Anhänger davon zu überzeugen, daß man mit gewissen Israelis Kontakte pflegen kann. Wenn jemand Israelis einlädt, die für einen Palästinenserstaat eintreten, aber doch Israelis sind, dann ist das der erste kleine Schritt zur Anerkennung Israels. Das ist eine wichtige persönliche Erfahrung, die zeigt, daß die Hamas sicher keine monolithische Bewegung ist, mit dem einzigen Ziel, Israel durch Terror zu vernichten. Es gibt vielmehr verschiedene Strömungen in der Hamas, eine mehr politische, eine mehr militärische, extreme und gemäßigte. Arafat hat ein besonderes Talent, sein eigenes Volk so zu manövrieren, daß große Spaltungen vermieden werden. Man muß sich auf ihn verlassen, daß er den richtigen Weg geht bei seinem Versuch, einen Teil der Hamas an sich zu binden, diesen davon zu überzeugen, an den Wahlen teilzunehmen und den extremen Teil zu isolieren. Das ist Arafats System, das in Israel total mißverstanden wird. Jedesmal, wenn er irgendeine Geste gegenüber der Hamas gemacht hat, gab es einen großen Aufschrei in Israel, nach dem Motto: "Der Mann unterstützt den Terror!" Man versteht einfach nicht seine Motive.

Die Stärke der Hamas ist nicht einzuschätzen, weil es keine klar meßbare Quantität gibt; alles hängt davon ab, wie die Stimmung im Volk ist. Ich bin mit 14 Jahren einer Untergrundbewegung beigetreten, die von der damaligen Regierung offiziell als Terrororganisation definiert wurde und es wahrscheinlich auch war. Wir selbst

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