ren. Was in Madrid passierte, war eine ganz wichtige Etappe auf dem Weg nach Oslo. Denn was wirklich in Madrid geschah, war der Beginn der Anerkennung der Palästinenser. Es wurde eine jordanisch-palästinensische Delegation gebildet, mit der man verhandelte. Sie ist jedoch sofort auseinandergebrochen, und es war klar, wo die Palästinenser und wo die Jordanier standen. Ich habe noch so ein Bild aus einer israelischen Fernsehdiskussion im Gedächtnis, einer Talkshow mit Publikum. Da war unter anderem ein Likudpolitiker, und der Moderator fragte etwas ironisch: Aber ihr verhandelt doch heute mit der PLO in Madrid? Da sagte der Likudvertreter: Wie kommen Sie darauf? Das hat mit der PLO gar nichts zu tun; wir verhandeln mit einer jordanisch-palästinensischen Delegation. Da brach das ganze Publikum spontan in schallendes Gelächter aus - was wieder einmal zeigt, inwieweit das israelische Publikum vernünftiger ist als die Regierung.
Am Ende von Madrid, als das schon im Sande verlief, war klar, daß man indirekt mit der PLO verhandelte. Es wurde langsam lächerlich. Denn es hieß, man verhandle mit irgendwelchen angesehenen Palästinensern, die überhaupt keine Befugnisse hätten, die aber tatsächlich von der PLO ernannt und in allen Entscheidungen von ihr abhängig waren. Das bedeutet, man brachte etwas vor, die Leute fuhren nach Tunis, die PLO sagte ja oder nein oder vielleicht, dann kamen sie zurück und meinten, Tunis sagt vielleicht, dann fuhren sie wieder zurück - es war offensichtlich lächerlich und danach viel leichter, die PLO anzuerkennen. Gerechterweise muß man sagen: Das wurde vom Likud gemacht. Obwohl natürlich Shamir