falsch. Und es gibt sogar Leute, die sagen, Kairo war richtig, aber alles, was danach passierte, war falsch. Insgesamt also eine sehr massive Kritik und Verärgerung, die sich aus der allgemeinen Unzufriedenheit mit dem, was nach Oslo geschah, erklären läßt.
Aber - und das ist die Hauptsache - ich kenne überhaupt keinen Palästinenser, abgesehen von der Hamas, der nicht am Ende seiner Kritik sagt, Arafat soll das und das tun. Es gibt keinen, der jemand anderen will als Arafat. Weil es keinen anderen gibt, der diese Funktion erfüllen kann. Alles, was bis heute passiert ist, Madrid, Oslo, wäre ohne Arafat undenkbar, weil die ganz persönliche Autorität von Arafat absolut lebensnotwendig ist, um den Prozeß weiterzuführen. Ohne ihn würde alles in tausend Teile zersplittern. Es ist, als ob man einen Zahn abbrechen würde und die Wurzeln im Zahnfleisch bleiben; dann muß man jede Wurzel separat ziehen. Es wird auch in Israel allgemein anerkannt, vom Geheimdienst, von der Armee, von Rabin, von allen, daß es ohne Arafat einfach nicht geht. Das ist eben der Widerspruch, daß man gleichzeitig alles tut, um Arafat zu untergraben. In Israel sagte man seit Oslo nicht ein einziges freundliches Wort über ihn. Man kann sich das überhaupt nicht vorstellen. In Europa ja auch nicht. Arafat wird täglich erwähnt, in Zeitungen, im Radio, im Fernsehen. Ich würde sagen, wenn von tausend Erwähnungen eine irgendwie positiv ist, ist das eine Ausnahme. Er wird immer entweder mit Verachtung oder Haß bedacht. In der Figur von Arafat konzentrieren und ballen sich all die Haßgefühle, Vorurteile, Überheblichkeiten der israelischen Einstellung gegenüber den Palästinensern. Darum ist es beinahe un¬