Hussein zu sehr vertraut. Heute wissen wir, daß die ganze Sache eine amerikanische Provokation war und daß Bush aus eigenen Gründen von Anfang an den Krieg wollte, daß die irakische Armee ein Bluff war, die zu nichts taugte. Das hat Arafat irgendwie falsch eingeschätzt, und er hat sehr, sehr schwer dafür bezahlt. Denn die Einstellung der Finanzhilfen von seiten der reichen arabischen Staaten hat die PLO beinahe in den Bankrott getrieben und auf die Knie gezwungen. Unter diesen Bedingungen kam das Abkommen zustande. Es ist kein gutes Abkommen für die Palästinenser, das ist ganz klar. Aber es war das bestmöglichste zum damaligen Zeitpunkt.
Man muß in der Politik ja immer fragen: Was ist die Alternative? Das Abkommen ist wie ein halbvolles Glas; über die Gründe, warum es halbleer ist, haben wir gerade gesprochen. Daß es halbvoll ist, ist einzig und allein der Intifada zuzuschreiben. Denn die Intifada hat die Bedingungen geschaffen, die es überhaupt ermöglicht haben, Israel praktisch zu einem Abkommen mit der PLO zu zwingen. Den Palästinensern wiederum ermöglichte die Intifada, das Abkommen anzunehmen - genauso wie ohne die Kanalüberquerung der ägyptischen Armee am ersten Tag des Yom Kippur-Krieges Sadat wahrscheinlich nicht die dramatische Geste hätte machen und nach Israel kommen können. Ich war sofort danach damals in Kairo, und ich erinnere mich an Tausende von Transparenten für Sadat unter dem Motto "der Held des Krieges, der Held des Friedens". - Die Intifada hat Oslo ermöglicht, politisch und psychologisch, der Golfkrieg hat die Bedingungen verschlechtert; zusammen ergab das die