Situation, die zum Oslo-Abkommen führte und beide Seiten praktisch dorthin zwang. Denn die Intifada hatte mehr oder weniger erreicht, was sie erreichen konnte. Nach sieben Jahren Aufstand war das palästinensische Volk sehr erschöpft. Es war ein sehr langer, bewundernswerter Kampf - und auf seine Art einzigartig. Ich glaube, Arafat und Rabin, jeder hat von seiner Seite aus die Bilanz gezogen und den Strich darunter gesetzt und gesagt, das ist es, was möglich ist, das können wir tun. Trotz allem, was seitdem passiert und nicht passiert ist, bereue ich keinen Augenblick, daß ich das bejaht und unterstützt habe.
Du hast 1994/95 in verschiedenen Beiträgen und Artikeln erwähnt, daß auch Arafat bei der Umsetzung des Abkommens Fehler begangen hat. 'Welche Fehler sind das ?
Man kann Arafat vorwerfen, daß er die Palästinenser aus den besetzten Gebieten zu wenig herangezogen und den Palästinensern aus Tunis zu viele Positionen gegeben hat. Ich glaube, es wäre sinnvoller und für die Entwicklung besser gewesen, wenn mehr junge palästinensische Kämpfer aus den Gefängnissen mit in die Verantwortung genommen worden wären. Damit verbunden ist natürlich der Fortschritt bei der Demokratisierung, die meines Erachtens zu langsam erfolgt, obwohl ich sofort hinzufügen möchte, daß es sehr leicht ist, Rat zu erteilen. Die Israelis geben überhaupt allen Leuten Rat außer sich selbst und den Palästinensern ganz besonders. Ich finde es unsympathisch, daß wir als Volk der Besatzungsmacht den Besetzten raten, was sie tun sollen. Ich halte mich immer