bekämpfung verstehen die Israelis überhaupt nichts. Vielleicht, weil die Leute, die damit beauftragt sind, nie Terroristen gewesen sind. Und auch die, die es waren - wie zum Beispiel Shamir -, sind psychologisch scheinbar außerstande, die Lehre aus ihrer eigenen Erfahrung zu ziehen, weil sie ja Freiheitskämpfer waren und die Palästinenser nur Terroristen sind.

Ich habe mit Menachem Begin darüber sehr viele Diskussionen geführt. Wir haben in der Knesset über die Todesstrafe debattiert, und ich habe ihm gesagt: "Herr Begin, Sie wissen, daß tote Märtyrer für eine Untergrundbewegung das Beste sind, was sie haben kann - wie können Sie dafür sein?" Da hat er mich ganz traurig angeschaut und gesagt: "Herr Avnery, wie können Sie diese Terroristen mit unseren Helden vergleichen?" Das besagt alles. Zur weiteren Verdeutlichung hier noch folgender israelischer Witz: Ein Jude und ein Christ gehen auf der Straße spazieren und diskutieren über ihre Religion. Der Jude sagt: Ihr habt doch drei Götter, und überhaupt seid ihr Heiden. Wir haben nur einen Gott. Sie kommen an einer offenen Kirche vorbei und sehen, wie da ein Christ kniet und das Kreuz küßt. Da sagt der Jude zum Christen: Sieh mal, da steht der Mann und küßt ein Stück Holz. Da sagt der Christ: Ich habe gesehen, die Juden küssen die Mesusa an den Türen. Darauf der Jude: Vergleichst du etwa die Mesusa mit einem Stück Holz?

Ich verstehe die Palästinenser ziemlich gut, weil ich mich darauf eingelassen habe, meine eigene Erfahrung als ehemaliger Freiheitskämpfer oder Terrorist mit dem zu vergleichen, was die Palästinenser tun. Ich weiß ganz einfach, wie es funktioniert; ich weiß, wie ein normaler Mensch in so einer Situation reagiert, wie solch eine

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