nie gewagt, einen Frieden mit uns zu unterschreiben, wenn die Palästinenser dies nicht zuvor schon getan hätten. Andere arabische Staaten, mit denen Israel schon Beziehungen unterhielt, wie zum Beispiel Marokko, hätten nie daran gedacht, zu irgendwelchen offiziellen Beziehungen mit Israel zu kommen, ohne vorher einen Frieden mit Palästina zu haben. Ich sage das aus persönlicher Erfahrung, denn ich war vielleicht der einzige Israeli überhaupt, der früher schon sowohl in Marokko als auch in Jordanien war. Es gab einige Israelis, die geheim Marokko besucht haben, einen, der in Jordanien war - aber niemand hatte beide Staaten besucht. Marokko und Jordanien haben wiederholt gesagt, wir wollen Frieden mit Israel machen, aber das geht einfach nicht, bevor ihr nicht Frieden mit Palästina macht. Der israelisch-jordanische Frieden ist im Grunde ziemlich nebensächlich, weil er eigentlich schon bestanden hatte. Wir hatten überhaupt keine Probleme mit Jordanien. Im Bereich der Sicherheit herrschte totale Kooperation zwischen beiden Seiten; der König hat sich praktisch mit allen israelischen Politikern getroffen. Aber König Hussein hat vom ersten Augenblick an gesagt, ohne die Palästinenser könne er keinen Frieden machen, es sei denn, man gäbe ihm alles zurück. Das ist ein geheimer Ausspruch von König Hussein: Ich kann als erster Frieden mit Israel machen, oder ich kann auf Gebiete verzichten, beides aber kann ich nicht. Darum war es im Grunde nur eine Ratifizierung der bestehenden Zustände und die Lösung von ein paar kleinen Problemen, wie zum Beispiel der Streit um ein Stück Land, das israelische Kibbuzim mit Hilfe von Ariel Sharon seinerzeit so einfach geklaut hatten. Für dies hat man eine

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