stimmt irgendwie mit dem Selbstbewußtsein der Syrer überein, die überall gegenüber Ägypten den Anspruch erheben, daß sie die wirkliche Zentrale der arabischen Nationalbewegung sind und nicht die Ägypter, die ja ein viel größeres Land haben. Und da Assad der Mann ist, der persönlich den Golan verloren hat, ist es auch gar nicht denkbar, daß er dort irgend etwas aufgeben würde. Ebensowenig ist es vorstellbar, daß Assad oder irgendein anderer syrischer Führer es sich leisten könnte, sich mit weniger zu begnügen, als Sadat bekommen hat. Die Syrer haben den Frieden von Camp David ja als Kapitulation abgelehnt.
Sicherheitsmaßnahmen im Golan, darüber kann man sich streiten - egal, ob amerikanische Truppen oder andere das Ganze überwachen sollen; darüber kann man verhandeln und wird zu einem Kompromiß kommen. Worüber man nicht verhandeln kann, ist die Rückgabe des Gebietes. Das ist eine Entscheidung, die der israelischen Regierung obliegt. Rabin hat es bislang nicht eilig gehabt. Er hielt den Frieden mit den Palästinensern für so kompliziert, und der Widerstand der Siedler im Golan wächst; er möchte keine weitere Front eröffnen. Auch über diese Einschätzung kann man streiten. Ich denke, daß es leichter gewesen wäre, alles in einem Schwung zu machen. Aber ich glaube an die Macht der Dramatik in der Politik und er nicht. In dieser Beziehung stand ich Begin viel näher; und nicht durch Zufall - wir kommen ja aus demselben Dorf, wie man auf hebräisch sagt.
Rabin hat die Idee gehabt, die Golanfrage auf die Zeit nach den Wahlen zu verschieben, und Assad hat es auch nicht gestört. Nur die Amerikaner hatten es eilig, denn sie wollten, daß der arme Präsident Clinton noch irgend¬