schön ist der Berg Hermon, von dem aus man den Syrern in Damaskus in die Zahnlöcher schauen kann - aber das geht heute auch mit Satelliten. Das Unglück ist, daß Parolen sich bei weitem langsamer ändern als die technologischen Gegebenheiten.
In dem Zusammenhang noch einmal die Frage zu einer Nachfolge Assads. Die politischen Führungspersönlichkeiten im arabischen Umfeld Israels waren immer wichtig, egal oh Sadat oder Mubarak, König Hussein oder Assad; sie waren politisch berechenbar, weil man sie lange kannte. Könnte irgend etwas in Frage gestellt werden, wenn Assad einmal nicht mehr da ist? Kann sich in Syrien dann eine grundlegende politische Veränderung ergeben? Die gleiche Frage läßt sich natürlich auch hinsichtlich Israels stellen. Was wird aus dem Friedensprozeß, wenn Rabin die nächste Wahl verliert? Gibt es einen Rückschlag, oder geht der Prozeß weiter, weil er historisch nicht mehr umkehrbar ist?
Ich bin kein Marxist und bin auch nie einer gewesen, aber ich glaube, man darf es mit der Wichtigkeit der Persönlichkeit in der Politik nicht übertreiben. Personen sind wichtig, manchmal sogar sehr wichtig. Hätte es keinen Adolf Hitler gegeben, sondern einen anderen Nazi, wäre die Weltgeschichte wahrscheinlich anders verlaufen; wäre Hitler 1932 gestorben und Gregor Strasser Führer der NSDAP geworden, hätte die ganze Geschichte des 20. Jahrhunderts einen anderen Verlauf genommen. Aber das sind Ausnahmefälle. Staaten verfolgen eine Politik, die ihren Interessen entspricht. Die Interessen sind gewöhn¬