ich meine erste Broschüre heraus unter dem Titel Krieg oder Frieden in der semitischen Region. Dieser Begriff "semitische Region" wurde dann auch eine Art Markenzeichen von mir. Darin führte ich aus, daß die hebräische und die arabische Nationalbewegung keine Feinde sind. Sie sind vielmehr Bruder- oder Schwesterbewegungen. Sie können Zusammenarbeiten, um einen gemeinsamen Nahen Osten aufzubauen, um die Herrschaft der Imperialisten abzuschütteln und eine gemeinsame semitische Region zu gründen. Warum semitisch? Ich habe eine Idee verfolgt, nämlich, daß man einen gemeinsamen Begriff finden muß, mit dem sich Hebräer und Araber identifizieren können, der in beiden Sprachen und Kulturen dasselbe bedeutet. Das war eben die semitische Idee. Unsere Vergangenheit ist semitisch, unsere Sprachen sind semitisch, und unsere Religionen sind semitisch.
Dann kam der Krieg, der alles total veränderte. Ich war Kommandosoldat in einer Einheit, die dann sehr berühmt wurde, nicht zuletzt durch mich. Ich schrieb zwei Bücher darüber, während des Krieges und danach - sehr beeinflußt von Erich Maria Remarque. Darum ist es etwas komisch, daß ich 1995 den Erich-Maria-RemarqueFriedenspreis bekommen soll. Gegen Ende des Krieges wurde ich durch einen Bauchschuß schwer verwundet. Daß ich überhaupt am Leben bin, ist beinahe ein Wunder, denn ich wurde an einem Ort verwundet, der direkt unter ägyptischem Beschuß lag, ohne jede Deckung. Ich war damals Korporal und wurde von vier aus Marokko eingewanderten Soldaten, die ich selbst ausgebildet hatte, da herausgeholt. Das war beinahe Selbstmord. Ich war immer sehr dankbar dafür; meine Einstellung zu marokkanischen Einwanderern hat sich dadurch sehr verändert.