seine Vorfahren dort gewohnt hätten. Die Bewohner des Hauses haben natürlich etwas gegen diesen Eindringling und versuchen, ihn mit Gewalt zu vertreiben. Im Angesicht dieser neuen Gefahr wird nun der Mann gewalttätig, er kämpft um den Raum und belegt im Laufe des Getümmels mehr und mehr Zimmer des Hauses mit Beschlag, bis er die ursprünglichen Bewohner ganz und gar hinauszuwerfen droht."

Das ist eigentlich meine Paraphrase dessen, was Deutscher gesagt hat. Sein ursprüngliches Beispiel war: Jemand wohnt in einem hohen Stockwerk in einem Haus; es bricht ein Feuer bei ihm aus. Um sein Leben zu retten, springt er aus dem Fenster und landet auf einem zufällig auf der Straße vorbeigehenden Passanten; er verwundet diesen schwer. Und seitdem herrscht ein Konflikt. - Ich habe das etwas verändert, weil es das nicht ganz so ausdrückt, was wirklich passiert ist.

Alle diese Beispiele muß man natürlich als vereinfacht betrachten. Für Zionisten war es kein Zufall, daß sie nach Palästina gingen und nicht nach Argentinien, wie Herzl das anfangs wollte. Und für die Araber ist damit noch nicht gerechtfertigt, daß man ihnen auf den Kopf springt, auch nicht wenn sich jemand aus einer brennenden Wohnung rettet. Aber es vermittelt doch eine Vorstellung von diesem Dreiecksverhältnis. Die Araber fühlen sich immer als Opfer, und das stimmt auch gewissermaßen. Aber nur wenn man es argumentativ ausdehnt. Anzunehmen, es wäre wegen des Holocausts passiert, stimmt einfach nicht, denn der Zionismus fing ja viel früher an. Der Zionismus war jedoch eine Reaktion auf den Antisemitis¬

123