der anderen Seite, aber nur sehr wenige. Natürlich hatte Ben-Gurion gar nicht an so etwas gedacht. Er wollte einen jüdischen Staat, und er wollte eigentlich einen Staat ohne Araber. Das Ziel der zionistischen Bewegung war ja, endlich einen Staat für sich zu haben ohne andere, ohne Gojim (Nichtjuden). Entsprechend hat Ben-Gurion den Krieg auch geführt.
Vor dreißig Jahren habe ich in Le Monde einen Artikel über die Entstehung des Flüchtlingsproblems geschrieben, rein empirisch, als Augenzeuge. Heute gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die genau belegen, Dorf für Dorf, Stadt für Stadt, was überall passiert ist. Für mich war es eine sehr große Genugtuung, daß jetzt wissenschaftlich bewiesen ist, was ich damals gesagt habe. Und zwar würde ich das grob folgendermaßen darstellen: In verschiedenen Stadien des Krieges wurde eine unterschiedliche Politik betrieben. Am Anfang gab es keine Bestrebungen, die Palästinenser zu vertreiben - im Gegenteil. Um dies zu belegen, benutzen alle zionistischen Propagandisten immer das Beispiel Haifa, wo man, als die Haganah die Stadt eroberte, die Araber regelrecht gebeten hat zu bleiben; sie sind trotzdem geflüchtet. Warum bat man sie, dazubleiben? Zu der Zeit war die Vertreibung noch nicht endgültig beschlossen. Der Teilungsplan war angenommen, aber es kamen Zweifel auf, ob es überhaupt möglich sei, daß Araber in einem jüdischen Staat leben können. Um Zweifel an dem Teilungsplan zu neutralisieren, wollte die jüdische Führung beweisen, daß dies ginge. In der letzten Phase des Krieges, als offensichtlich war, daß wir gewinnen würden, gab es jedoch eine klare Politik, die Araber zu vertreiben. Aber ich würde sagen, daß der Großteil der Flüchtlinge nicht