dadurch entstand, sondern ganz einfach durch das Kriegsgeschehen selbst. Das heißt, wir schossen auf ein arabisches Dorf, um es zu erobern, worauf die Einwohner ins nächste Dorf flüchteten. Ich war in sehr vielen arabischen Häusern, in denen noch der Ofen brannte und das Essen auf dem Tisch stand. Als das nächste Dorf angegriffen wurde, flüchtete man in das übernächste Dorf. Und so flohen die Palästinenser von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Plötzlich gab es dann aber eine Grenze zwischen ihrem Zufluchtsort und ihrem Heimatdorf.
Ein Großteil der Flüchtlinge resultiert daraus. Das ist natürlich nicht der Grund dafür, warum sie Flüchtlinge geblieben sind. Denn für gewöhnlich kehren diese nach einem Krieg wieder zurück. Außer in Teilungskriegen sehr ähnlich dem, was heute im ehemaligen Jugoslawien passiert -, wenn nämlich verschiedene ethnische Gruppen in einem Territorium untereinander um das Gebiet kämpfen. Dann ist es das Ziel aller Seiten, das Territorium, das sie besetzen, ihrem Staat einzuverleiben. Man will keine der anderen ethnischen Gruppen innerhalb der eigenen Grenzen. Dabei handelt es sich dann um ethnische Säuberungen. In Bosnien sind die Serben die Hauptakteure, weil sie in der Übermacht sind und mehr Gebiete erobern als die Bosnier. Wären die Bosnier in der Übermacht, würde wohl dasselbe auf der anderen Seite passieren, weil sie genau die gleiche Einstellung haben. So war es auch bei uns. Es ist kein Jude in einem Ort geblieben, der von Arabern erobert wurde. Da die Araber aber sehr wenig Territorium eroberten und wir sehr viel, gibt es ein arabisches Flüchtlingsproblem und kein jüdisches.
Der Gerechtigkeit halber muß man aber sagen: Es war für Ben-Gurion selbstverständlich, keinen einzigen