Die Auseinandersetzung ging hauptsächlich um die Armee, weil wir eine sehr klare Vorstellung hatten, wie die Armee aussehen sollte; wir wollten eine demokratische Bürgerarmee. Ben-Gurion schwebte eine ganz andere Armee vor, eine Kopie der englischen, die wir als anachronistisches Überbleibsel aus der feudalistischen Zeit total verachteten.
Als wir die Zeitung Haolam Hazeh gekauft hatten, fühlten wir uns als Vertreter dieser Generation. Es dauerte ein oder zwei Monate, bis wir einen Riesenkrach mit der Armee bekamen. Ich hatte einen Artikel geschrieben ich habe das Gefühl, heute ist das allgemein anerkannt, aber damals war das ganz neu -, daß die Dienstpflicht für Frauen einfach blöde ist; ich plädierte für einen freiwilligen Dienst. Alle Artikel gingen natürlich zur Vorzensur. Nachdem wir diesen eingereicht hatten, lud mich der Armeesprecher zu einem Gespräch ein. Würden wir das veröffentlichen, zöge er daraus seine Konsequenzen. Ich fragte, was heißt israelische Armee? Wir sind doch die israelische Armee, nicht eine Gruppe von Offizieren, die von Ben-Gurion ernannt wurden. Wir haben den Artikel veröffentlicht, und einen Tag später verhängte die Armee einen Boykott über uns. Das heißt, wir verkauften kein einziges Exemplar der Haolam Hazeh mehr an die Armee; sie stellte den Erwerb der Zeitung ein. Seitdem lagen wir jahrelang im Kampf mit dem Generalstab, was uns aber sehr viel Vergnügen bereitet hat.
Wir stritten uns mit allen Teilen des Establishments. Das führte dazu, daß wir etwa 20 Jahre lang nicht einen Millimeter an Anzeigen verkauften. Wir haben in Israel nämlich eine mehr oder weniger von der Regierung kon¬