einem Block organisiert hatte, den Kandidaten wählen, den Golda Meir haben wollte. Das war ein ziemlich anständiger Mensch, gegen den ich nichts hatte. Der Finanzminister, der eigentlich die Parteigewalt hatte, sagte: "Okay, das machen wir." Ich ging also hin, um Golda Meirs Zustimmung zu bekommen. Darauf sagte sie: "Was? Uri Avnery will uns diktieren, wer der Präsident von Israel wird? Kommt überhaupt nicht in Frage." Dann haben sie eine andere Partei bestochen, und es ging ohne uns. Solche Sachen haben wir sehr oft erlebt.
Um das ganze Kapitel zusammenzufassen: Mit Haolam Hazeh als Zeitung und als Partei haben wir eine ganze israelische Generation beeinflußt, und zwar die Oberschicht; leider hatte Haolam Hazeh nie einen großen Einfluß auf die Masse der ersten und zweiten Generation der Neueinwanderer. Unser Einfluß konzentrierte sich auf die finanzielle und soziale Oberschicht Israels, die die Macht auf allen Gebieten in der Hand hat, nämlich die in Israel geborene, junge Generation. Diese haben wir dazu gebracht, das arabische, das palästinensische Problem kennenzulernen. Alles, was später politisch passiert ist, wurde von uns mit beeinflußt - zum Beispiel die berühmte Demonstration Hunderttausender Peace Now-Anhänger nach dem Massaker von Sabra und Shatila 1982 - eine gewaltige, einmalige Demonstration in Israel. Als ich dabei war, dachte ich: Wie viele von diesen Leuten haben wohl in ihrer Jugend Haolam Hazeh gelesen?
Nach acht Jahren habe ich dann die dritte Wahl verloren, direkt nach dem Yom Kippur-Krieg. Das war ein Schock. Man wollte die Arbeiterpartei und Golda Meir